Erfahrungsbericht

Till G., Leisure and Tourism Management , 7. Semester, Spanien, Barcelona,EAE Business School, Wintersemester 2024/25

Tapas, Siesta und Sangria – Mein Auslandssemester in Barcelona


Bewerbungsprozess

Die Bewerbung lief überraschend unkompliziert ab – man muss nur die Deadlines im Blick behalten. Anfangs gab es allerdings ein kleines Durcheinander, weil die ehemalige Partneruni Ostelea Tourism School von einer neuen Mutteruni übernommen wurde. Dadurch konnte ich am Ende nur generelle Business Administration-Kurse belegen und nicht die tourismusspezifischen Inhalte, die ich mir ursprünglich vorgestellt hatte.
 

Vorbereitung und Wohnungssuche

Besonders intensiv vorbereitet habe ich mich gar nicht – zum Glück hatte ich eine befreundete Kommilitonin, die ein Semester vor mir in Barcelona studiert hatte (damals noch an der Ostelea Tourism School). Sie hat mir nicht nur mit wichtigen Infos weitergeholfen, sondern auch bei der Wohnungsvermittlung unterstützt. Ein Tipp: Lasst euch bei der Wohnungssuche genügend Zeit und prüft mehrere Optionen, denn ich musste ordentlich Provision zahlen und die Vermieter haben jede Gelegenheit genutzt, um mir zusätzliche Kosten aufzudrängen. Trotzdem hat die internationale WG im ruhigerem Stadtteil Lesseps in Barselounah, in der ich landete, meinen Aufenthalt zu einem echten Highlight gemacht.
 

Uni-Alltag und Infrastruktur

Ein echtes Plus: Alle meine Kurse fanden auf einem Campus statt – so war kein ständiges Hin- und Herwechseln nötig, und selbst wenn, wäre das kein großes Problem gewesen. Allerdings war der Uni-Alltag etwas anders als gewohnt, denn die Vorlesungen fanden fast ausschließlich am Nachmittag (von 15:30 bis 20:00 Uhr) statt. Ich hätte es lieber gehabt, wenn der Unterricht vormittags vorbei wäre, damit der Rest des Tages freier bleibt.

Um trotzdem mobil zu sein, habe ich mir ein Fahrrad über Swapfiets gemietet (20 Euro im Monat) und bin jeden Morgen und Abend zur Uni geradelt. Ein kleiner Tipp: Barcelona ist ziemlich hügelig – wenn es finanziell machbar ist, lohnt sich definitiv ein E-Bike, besonders wenn man in höher gelegenen Stadtteilen wohnt.
 

Freizeit und Kultur

Das Leben in Barcelona war einfach ein Erlebnis! Ich habe regelmäßig in der WG gekocht und gemeinsam mit meinen Mitbewohnern – Leute aus den unterschiedlichsten Ländern – viele coole Aktivitäten unternommen. Abends war die Stadt richtig lebendig: Bars und Geschäfte hatten oft bis spät offen, und in fast jedem Stadtviertel gab es regelmäßig bunte Straßenfeste. Diese Feste bieten eine tolle Gelegenheit, das lokale Flair und die Kultur hautnah zu erleben.

Ein kleiner Haken: Aufgrund des Overtourisms gab es manchmal ein gewisses Maß an Skepsis seitens der Einheimischen – man sieht ab und zu Graffitis mit „Tourists go home“. Trotzdem hat mir der Alltag vor Ort richtig Spaß gemacht. Im täglichen Leben habe ich viel Spanisch gesprochen, was trotz der Tatsache, dass ich keinen Spanischkurs belegen konnte, problemlos klappte – schließlich verstehen sich die meisten auch auf Englisch. Allerdings ist in Barcelona nicht nur Spanisch, sondern auch Katalanisch angesagt, was tiefergehende Gespräche manchmal etwas komplizierter macht.

Ein absolutes Highlight war, wie ich über eine App regelmäßig Fußballspiele organisieren konnte. Einmal traf ich mich auf dem Berg Montjuïc – der Blick von dort oben war einfach atemberaubend und hat mir Barcelona von einer ganz anderen Seite gezeigt. Und natürlich: Die Tapas und das gesellige Beisammensein in den unzähligen Bars haben meinen Aufenthalt perfekt abgerundet.
 

Tipps & Tricks

  • Bewerbung: Deadlines immer im Auge behalten – der Prozess ist relativ unkompliziert.
  • Wohnungssuche: Nimm dir genügend Zeit und prüfe mehrere Optionen, um unnötige Extrakosten zu vermeiden.
  • Mobilität: Überlege dir den Kauf oder das Mieten eines E-Bikes, wenn du in hügeligen Gegenden wohnst.
  • Uni-Leben: Nutze die Uni-Events – hier gibt es oft Rabatte in Clubs, Bars und Restaurants.
  • Kultur: Tauch ein in die lokale Kultur, sprich so viel Spanisch wie möglich und genieße die vielfältigen Straßenfeste.
     

Fazit

Mein Auslandssemester in Barcelona war eine einmalige Erfahrung. Anfangs war ich vielleicht etwas zu verschlossen und habe nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, aber dank der Unterstützung von Kommilitonen und dem vielfältigen Uni- und Freizeitangebot habe ich mich schnell eingelebt. Ich habe nicht nur spannende Kurse erlebt, sondern auch unvergessliche Momente in einer Stadt gesammelt, die vor Leben, Kultur und Energie sprüht.  

Wenn du die Chance hast, ein Auslandssemester oder einen Erasmus-Aufenthalt in Barcelona zu machen, zögere nicht – es ist eine einmalige Gelegenheit, sowohl akademisch als auch persönlich zu wachsen und Erinnerungen zu sammeln, die ein Leben lang halten.