Studium

Schweden - Högskolan Dalarna Borlänge

Dalarna-Mitten im Herzens Schwedens

Kira H., Leisure and Tourism Management, 6.Semester, Schweden, Högskolan Dalarna Borlänge, Sommersemester 2023

Bewerbungsprozess & Vorbereitungen

Der Bewerbungsprozess gestaltete sich ohne Probleme und es gab mehrere passende Kurse zu dem Angebot in Stralsund, weshalb die Vorbereitungen auf den Auslandsaufenthalt für mich reibungslos abliefen.  Ich habe mir im Vorhinein überlegt, dass ich mit dem Auto nach Schweden reisen möchte, damit ich das Land erkunden kann und hatte so auch genug Stauraum um genügend warme Kleidung und sogar Skisachen mitnehmen zu können. Vor allem warme und wasserdichte Schuhe sind unbedingt zu empfehlen!

Wohnungssituation

In Bezug auf die Wohnungssuche, hatte ich das Glück über einen Kontakt einer Studentin aus Stralsund an ein Zimmer zur Untermiete in dem Studentenwohnheim Locus zu kommen, und hatte somit hier keinen großen Aufwand bei der Suche. Aber, wie ich von anderen Bewohnern*innen erfahren habe, ist es in der Regel keine große Schwierigkeit ein Zimmer in Borlänge zu bekommen. Es ist auf jeden Fall wichtig, sich so früh wie möglich bei dem Vermieter „Tunnabyggen“ anzumelden, da man Punkte sammeln kann, die bei der Vergebung der Zimmer einberechnet werden. Die Zimmer variieren, ich persönlich hatte ein 19m2 großes Zimmer mit eigenem Bad für ca. 385€ im Monat und habe mir eine Küche mit sieben anderen Personen geteilt, es gibt aber auch günstigere Zimmer.  Ich hatte keine Probleme mit dem Zimmer, aber auf Dauer konnte es schon anstrengend sein sich zu acht eine Küche zu teilen. Wenn man ein Zimmer im Locus nimmt, muss man sich bewusst sein, dass es abends oft mal etwas lauter wird und man nicht immer den ruhigsten Schlaf bekommt.

Studium

In Schweden ist ein Semester in zwei Perioden geteilt, in denen ich jeweils zwei Kurse hatte. Der Campus ist rund 10 Gehminuten vom Studentenwohnheim entfernt, ich hatte aber nur maximal drei Veranstaltungen in der Woche von denen einige auch online waren. Die Kurse bestanden zum größten Teil aus Vorlesungen, es gab aber auch einige Seminare und Tutorials, wobei der Großteil aber ohne Anwesenheitspflicht stattfand. In den Kursen hatte ich zwischendurch mehrere kleine Gruppenarbeiten oder Abgaben und dann am Ende jeweils eine Klausur. Die Workload war insgesamt niedriger als ich es aus Stralsund gewohnt war.

Freizeit

Die Stadt Borlänge selbst würde ich nicht als sehenswerte Stadt bezeichnen. Es gibt eine Shopping Mall, einige Bars und Cafes und andere Freizeitangebote, aber nicht die große Auswahl. Dafür lädt die Natur um die Stadt herum ein, um spannende Ausflüge zu machen. Wanderungen, Fahrradtouren, Picknicke an nahegelegenen Seen und Flüssen sind tolle Möglichkeiten, um die Freizeit zu verbringen und gleichzeitig auch etwas von der Umgebung zu sehen. Der Winter in Borlänge ging sehr lange und so hatte ich Ende April nochmal Neuschnee, was für mich eine komplett neue Erfahrung war, aber Aktivitäten wie Schlittschuh fahren oder Ski-und Snowboard fahren in dem nahegelegenen Skigebiet und die Vorfreude auf den Frühling und Sommer ließen die dunklen Tage schnell vergehen und so wurden die Tage schnell länger und länger. Borlänge eignet sich sehr gut als Ausgangspunkt für Ausflüge oder Reisen innerhalb Schwedens, da es Mitten im Herzen der Provinz Dalarna liegt. Städtereisen, wie nach Stockholm, Göteborg oder Uppsala, kann man super mit der schwedischen Bahn unternehmen. Sobald man aber etwas weiter aus Borlänge raus und in die pure Natur Schwedens eintauchen möchte, um zum Beispiel Nationalparks zu besuchen, ist ein Auto deutlich praktischer und man erreicht deutlich mehr Destinationen. Daher hat es sich für mich persönlich unheimlich ausgezahlt mit dem Auto zu reisen, da ich tolle Erlebnisse in Schwedens Natur hatte, wie zum Beispiel einem Elch in freier Wildbahn begegnen und unfassbar viel vom Land gesehen habe (unter anderem habe ich 6 Nationalparks besucht).

Sprache

In Borlänge selbst ist es mir nicht wirklich gelungen meine Schwedischkenntnisse zu verbessern, da im Studentenwohnheim nur wenige Schweden*innen wohnen und auch in meinen Kursen hatte ich es hauptsächlich mit ausländischen Studierenden zu tun. Hinzu kommt, dass der Großteil der Einheimischen sehr gut englisch spricht. Allerdings konnte ich auf meinen Reisen einige Male Schweden*innen kennenlernen und meine Kenntnisse anwenden und ein wenig ausbessern.

Fazit

Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meinem Auslandssemester an der Dalarna University. Ich hatte glücklicherweise weder größere organisatorische noch persönliche Probleme während der Zeit und der entspannte Zeitplan des Studiums erlaubte es mir somit viele verschiedene Seiten des Landes zu entdecken und tolle Erfahrungen zu sammeln.

Ich würde die Wahl der Dalarna University und den Standort Borlänge weiterempfehlen, wenn man die Natur Schwedens entdecken möchte, sich an Outdooraktivitäten begeistern kann und wenig Wert auf ein ausgeprägtes Freizeitangebot und Nachtleben legt. Für diejenigen die mehr Wert auf das „Stadtleben“ mit viel Interaktion legen, wäre Borlänge nicht meine erste Wahl, denn da gibt es schönere und attraktivere Städte in Schweden. Zudem würde ich es unbedingt empfehlen nach Möglichkeit mit dem Auto anzureisen.