Studium

Schweden - Högskolan Dalarna

Högskolan Dalarna – Eine Meltingpot aus verschiedenen Kulturen

Nele K., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Schweden, Borlänge, Högskolan Dalarna, Sommersemester 2024

Für mich stand schon am Anfang des Studiums fest, dass ich mein Auslandssemester in Schweden verbringen will. Natürlich im Sommersemester, weil längerwerdende Tage definitiv angenehmer sind als zunehmende Dunkelheit. Bis ich hier angekommen bin habe ich tatsächlich auch noch in der Illusion gelebt, dass ich hauptsächlich frühlingshaftes Wetter haben werde. Ich hätte nicht mehr daneben liegen können. Bis in den April lag durchgängig Schnee und so schön es auch ist einen richtigen Winter zu erleben, irgendwann ist es dann auch genug. Trotzdem würde ich nichts an meiner Entscheidung ändern an die Högskolan Dalarna in Borlänge zu kommen.

Unterkunft

Tunabyggen bietet Studenten verschiedene Unterkunftsmöglichkeiten an. Ich habe mich für Locus, ein Studentenwohnheim in der Nähe des alten Campus der Uni entschieden. Um möglichst viele Menschen kennenzulernen, ist diese Unterkunft perfekt geeignet. In 2 Flügeln teilen sich je 14 Studenten auf einer der vier Ebenen zwei Küchen. Langweilig wird es dadurch definitiv nicht. Wenn du es aber lieber etwas ruhiger haben möchtest, solltest du dich u.U. für eine der anderen Optionen entscheiden.

Studium

Wenn du hoffst viele Schweden durch die Vorlesungen kennenzulernen, muss ich dich leider enttäuschen. Ein Großteil der Studenten in den Tourismuskursen sind andere Austauschstudenten und Studenten aus anderen Ländern, die ihren Bachelor hier absolvieren. Vielleicht klingt das jetzt ein wenig enttäuschend, aber es ist genial am selben Ort Menschen aus Ecuador, Frankreich, China und den USA kennenzulernen. Dasselbe gilt übrigens auch für die Unterkunft.
Die Vorlesungen selber beinhalten wesentlich mehr Diskussionen als in Deutschland. Die Professoren zu hinterfragen, wird hier in der Regel gerne gesehen und sogar aktiv von ihnen angeregt. Die meisten Prüfungsleistungen setzen sich zudem aus mehreren Assignments zusammen, die sich über das gesamte Semester verteilen. Aber durch die geringe Anzahl an Vorlesungen war ich persönlich trotzdem viel weniger mit Uniaufgaben beschäftigt als in Stralsund.

Freizeit & Reisen

Durch die geringe Anzahl an Vorlesungen musste ich in den meisten Wochen nur an ein bis zwei Tagen tatsächlich in die Uni gehen. Dadurch verlängert sich das Wochenende automatisch um ein paar Tage, wodurch auch längere Trips möglich sind. Egal ob Stockholm, Göteborg oder Östersund, die meisten Orte hier sind es definitiv wert erkundet zu werden. Mein absolutes Highlight war allerdings die taubeactivity-Tour in die Wildnis 40 Minuten entfernt von Kiruna. Wir waren Ende Februar dort und haben unsere Zeit mit Langlaufen, Rentiere bewundern, in den Schnee fallen und Eisbaden verbracht. Das Beste war jedoch, dass man ein paar Tage mit fremden Menschen verbringt, die bei der Abreise neue Freunde geworden sind.
In Borlänge selber ist grundsätzlich nicht besonders viel los. Allerdings gibt es im Pub Pitchers jeden Mittwoch Taco-Night und ein Pubquiz. Wir haben es in meiner Zeit hier zu einer kleinen Tradition gemacht jede Woche zusammen unser Wissen und unsere Kreativität auf die Probe zu stellen, eine Tradition, die ich auf jeden Fall empfehlen kann.

Fazit

Auch wenn Borlänge als Stadt nicht unbedingt ein Traumziel ist, machen die Menschen, die man hier trifft, das Auslandssemester absolut unvergesslich. Nach meinem Semester hier habe ich neue Freunde aus Tschechien, Spanien und vielen anderen Orten der Welt. Zwar konnte ich mein Schwedisch nicht annährend so oft anwenden, wie ich es mir gewünscht hätte, aber dafür habe ich einen Einblick in das Leben einer multikulturellen Gemeinschaft bekommen, welchen ich nicht missen will.