Erfahrungsbericht zum Auslandsaufenthalt in Posen (Polen) an der Poznań University of Economics and Business

Fabian D., Leisure and Tourism Management, 7. Semester, Polen, Poznań University of Economics and Business (PUEB) | Posen, Wintersemester 2022/23

International Austausch in der Nachbarschaft

Bewerbung und Formales

Der Bewerbungsprozess für ein Auslandssemester in Polen kann ganz einfach über das Outgoing Portal der HOST vorgenommen werden. Nachdem der Bewerbungsprozess über die Hochschule Stralsund (HOST) vorgenommen wurde, muss man sich auch über das Onlineportal der Wirtschaftsuniversität in Posen (PUEB) bewerben. Dies ist sehr einfach gestaltet und läuft über eine Schritt-für-Schritt-Anleitung ab. Für die Bewerbung braucht man unter anderem ein Bild für die Erstellung des Studentenausweises. Außerdem kann man sich für einen Platz in den Unterkünften der Universität eintragen. Es ist wichtig, beim Prozess stets die Deadlines der PUEB einzuhalten.

Vorbereitung

Vor der Bewerbung sollte man sich rechtzeitig Gedanken machen, welche Kurse man gerne in Polen belegen möchte und ob diese von den Professoren anerkannt werden. Es gibt viele interessante Kurse in Posen, die man sich einfach anrechnen lassen kann. Diese sind jedoch ohne touristischen Bezug. Eine Liste der angebotenen Kurse des aktuellen Semesters gibt es auf der Webseite der Universität. Diese hatte sich in meinem Fall nur minimal geändert und ich musste auf keinen meiner gewählten Kurse verzichten. In der Regel sollte man Kurse speziell für Erasmus+ wählen, jedoch ist es auch möglich, Kurse aus anderen Programmen zu wählen, sollten diese nicht kollidieren. Es ist wichtig zu wissen, dass man für ein Studium an der PUEB zu Beginn Kurse mit mindestens 20 ECTS wählen muss. Vonseiten der PUEB gibt es aber kein Minimum für bestandene Kurse. Für die Anreise nach Posen aus Deutschland empfiehlt sich die Bus- und Bahnverbindungen über zum Beispiel die Deutsche Bahn und Flixbus früh möglich zu buchen. Eine Verbindung aus Polen nach Deutschland mit der Bahn kann in der Regel erst 30 Tage vor Abfahrt gebucht werden. Sollte man sich für einen Platz in einem der drei Studentenwohnheime beworben haben, ist bis zur Ankunft bei der Unterkunft keine Vorbereitung nötig. Es empfiehlt sich nach anderen privaten Unterkünften zu suchen, wenn man etwas mehr Komfort möchte und finanzielle Mittel zur Verfügung hat sowie im Zentrum der Stadt wohnen möchte. Die Studentenwohnheime sind sehr einfach ausgestattet und bieten kaum Privatsphäre, da man sich mit einem Mitstudierenden (der nicht zwingend am Erasmus+ Programm teilnimmt) ein Zimmer teilt.

Orientierung
Zu Studienbeginn werden am Orientierungstag alle Formalien und Organisatorisches geklärt. An diesem Tag gibt es auch eine Tour über den Campus, welche sich über die Stadt verteilt. Mit einem Mittagessen und Vorträgen wird man auch an die polnische Kultur herangeführt und kann einheimische Studenten sowie die anderen Erasmus+ Teilnehmenden kennenlernen. Das Erasmus Social Network (ESN) organisiert während der ersten zwei Wochen verschiedene Events zum Orientieren an der PUEB und in Posen. Und auch während des Semesters gibt es immer wieder Events und Ausflüge beispielsweise nach Krakau und Breslau.

Studium
In den ersten zwei Wochen ist es möglich, das Learning Agreement (LA) zu verändern. Es ist sinnvoll, in dieser Zeit auch Kurse zu besuchen und auszuprobieren, die man vielleicht nicht von vorneherein gewählt hatte. So kann man nach Präferenz Kurse wählen und abwählen. Mit meinen letztendlichen veränderten LA war ich sehr zufrieden und habe Kurse abgewählt, die zuerst auf Papier interessant klangen, aber letztendlich nicht meinen Erwartungen entsprochen haben. Der Unterricht ist zum Teil sehr interaktiv gestaltet und erfordert die Mitarbeit während des gesamten Semesters. Die Prüfungsleistungen sind zum großen Teil Präsentationen in Kombination mit schriftlichen Prüfungen. In meinem Semester waren alle Kursprüfungen vor dem offiziellen Start der Prüfungsphase beendet.

Das Leben in Posen

Mit einer Entfernung von drei Stunden mit dem Zug nach Berlin findet man in Posen viele Ähnlichkeiten zu Deutschland. Der Kulturschock dürfte für viele nicht allzu groß sein, da man alles bekommt, dass es auch zu Hause gibt. Posen selbst befindet sich leider momentan komplett im Umbau und ist von Bauzäunen übersät. Deshalb empfiehlt es sich auch gerade jetzt andere Städte in Polen wie beispielsweise Danzig, Krakau oder Warschau zu besuchen. Die Lebenshaltungskosten für Studenten sind etwas geringer. Für ein Mittagessen empfiehlt sich „Prywatka“ mit einem Menü aus acht Gerichten für jeweils 12 Złoty. Ich empfehle auch unbedingt das weltberühmte St. Martins Croissant zu probieren!
Fazit
Mein Auslandsaufenthalt hat mir gezeigt, wie es ist, an einer großen Universität mit über zehntausend Studierenden zu sein. Das Umfeld an der PUEB ist sehr international und weltoffen. Die Lehre ist sehr professionell und kompetent und ich konnte sowohl neues Wissen als auch neue Freundschaften gewinnen. Ich kann den Aufenthalt an der PUEB vollkommen empfehlen, auch wenn es hier im Wintersemester sehr kalt ist.