Studium

Norwegen - Norwegian University of Science and Technology

Unvergessliche Erlebnisse im hohen Norden: Mein Erasmus+ Semester in Trondheim

Florika W., International Management Studies in the Baltic Sea Region, 4. Semester, Norwegen, Trondheim, NTNU Trondheim, Sommersemester 2024

Als integrierter Teil meines Studiums, war das Auslandssemester von Anfang an das Highlight über das ich mich schon ab dem 1. Semester vorbereitet und informiert habe. Der ausschlaggebende Punkt, weshalb ich mich dann letztendlich für Norwegen, ins besondere Trondheim, entschieden habe, war einerseits die Kultur und andererseits die völlig andere Natur in Mittelnorwegen. Der wichtigste Hinweis den ich jedem ans Herz legen kann, bevor man sich für eine Partneruniversität entscheidet, ist sich über die angebotenen Module und vor allem die Stadt in der die Universität liegt, zu informieren. Gerade die NTNU ist eine eher technisch orientierte Uni und hat daher weniger Fächer im Bereich Wirtschaft im Angebot.  Und natürlich sollten einem die Stadt und die Freizeitaktivitäten dort vor Ort gefallen.

Der Bewerbungsprozess war zu Beginn recht simpel, bis es darum ging alle wichtigen Dokumente bei der Heimatinstitution einzureichen, da es seitens der Gastinstitution zu Verzögerungen kam. Dadurch wurde ich zwar recht schnell an der NTNU als Erasmus Studentin angenommen, aber es sind fast 2 Monate vergangen bevor ich die Erasmus-Förderung erhalten habe. Deshalb kann ich nur jedem empfehlen trotz der Unterstützung noch eigene Rücklagen zu haben, damit man im Fall der Fälle gut in Norwegen leben kann, da es dort auch recht teuer ist zu leben. Außerdem ist es gut, sich möglichst früh zu bewerben, damit man auch die Uni bekommt die man möchte.

Zur Vorbereitung habe ich Emails von der NTNU erhalten, die wichtigen Informationen für die ersten Wochen und die Einführungsveranstaltungen enthielten. Als nächstes habe ich angefangen mir Gedanken zu machen, was ich alles mitnehmen muss. Mein Tipp: packt lange Winterklamotten und kurze Sommerklamotten mit ein, da es gerade im Mai und Juni echt richtig warm werden kann und vergesst die Ski-/Wander- und Schwimmsachen nicht.

Allgemein bekommt man viele Hilfestellungen von der NTNU, muss aber auch viel Eigeninitiative zeigen. Die Studentenunterkünfte kann man ganz einfach über NTNU bolig buchen und erhält als International Student vor dem Beginn des Semesters einen Code zugesendet. Und auch Freizeitaktivitäten werden von Vereinen und Organisationen der NTNU (geleitet von Studenten) veranstaltet, wodurch man viele neue Menschen kennenlernen kann. Nichtsdestotrotz war es schwer Locals kennenzulernen, da die Norweger eher zurückhaltend sind. Am besten konnte ich Kontakte durch Sportvereine oder sportliche Aktivitäten knüpfen.

Durch die wenigen Kurse mit vielen ECTS-points (2 Kurse= 15 ECTS Points), gab es wenig Vorlesungen in einer Woche, wodurch ich viel Zeit für Unternehmungen und Reisen hatte. Wir haben zum Beispiel einen Roadtrip zu den Lofoten gemacht, waren dort wandern, haben Elche gesehen und haben sogar den arctic circle überquert. Unteranderem durfte ich auch im Eiskunstlaufverein in Trondheim mittrainieren, was echt eine Erfahrung wert war und wo ich auch zwei meiner norwegischen Freunde kennengelernt habe.

Eigentlich in ganz Norwegen kann man sich gut auf Englisch verständigen, aber natürlich macht es vieles einfacher, wenn man die Grundlagen auf Norwegisch beherrscht. Gerade die Locals freuen sich, wenn du mit ihnen auf Norwegisch redest, auch wenn es schwierig ist den Trondheimer Dialekt zu verstehen.

Das studieren an der NTNU war definitiv sehr anspruchsvoll und anders als erwartet. Neben den höheren Anforderungen und den 4-stündigen Prüfungen am Ende des Semesters, hatte jeder Kurs noch Assignments, die man bestehen musste um zur Prüfung zugelassen zu werden. Meistens mussten die auch in Gruppenarbeit erledigt werden, was nicht einfach war, da ich zu dem Zeitpunkt noch nicht so viele Leute aus meinen Kursen kannte. Trotzdem empfand ich die NTNU als eine sehr moderne Uni, an der ich recht viel mitnehmen konnte. Gerade der Aspekt, dass alle Portale und selbst die Prüfungen digital geschrieben wurden, hat mich sehr überrascht.

Allgemein ist Norwegen sehr fortschrittlich: Trondheim hat zum Beispiel eine super moderne und pünktliche Busverbindung, mit der du überall in der Stadt hinkommst. Auch deine Tickets kannst du online kaufen. Eigentlich findet man zu allem irgendeine App und du kannst überall mit Karte bezahlen. Trotz der guten Infrastruktur, habe ich festgestellt, dass du viele Apps oder Services wie Vipps (wie das deutsche Paypal) nicht benutzen kannst ohne eine fødselsnummer (wie eine Personalausweisnummer) oder norwegische Telefonnummer, die man nur bekommt, wenn man für längere Zeit in Norwegen bleibt. Dadurch war man gerade was Rabatte beim Einkaufen anging, etwas eingeschränkt.

Mein Auslandssemester in Norwegen war ein unvergessliches Highlight meines Studiums, auf das ich mich von Anfang an vorbereitet habe. Trondheim überzeugte mich durch seine einzigartige Kultur und atemberaubende Natur. Wichtig ist, sich im Vorfeld über die angebotenen Module und die Stadt der Partneruniversität zu informieren. An der NTNU sind viele technische Fächer vertreten, Wirtschaftskurse jedoch weniger. Auch die Stadt und Freizeitmöglichkeiten sollten gut zu einem passen. Ich kann jedem nur empfehlen sein Auslandssemester ebenfalls in Trondheim zu machen. Gerade für diejenigen, die mal richtige Winter miterleben wollen und sehr Sportaffin sind. Vorallem Wintersportarten kann man sehr gut in Trondheim machen und das eigentlich kostenlos.