Neuseeland - Otago Polytechnic

Erfahrungsbericht

Anna H., Leisure and Tourism Management, 5. Semester, Neuseeland, Dunedin, Otago Polytechnic, Wintersemester 2024

Hey, ich bin Anna und ich habe mein Auslandssemester in Dunedin in Neuseeland verbracht. Das ich mein Auslandssemester am anderen Ende der Welt verbringen möchte war für mich nicht von Anfang an klar. Eigentlich wollte ich immer nach Schweden gehen, aber als ich gesehen habe, dass die Hochschule ein Stipendium für die Otago Polytechnic vergibt, habe ich mich dazu entschlossen mein Glück zu versuchen. 

 

Organisation

Ich habe das Stipendium für den Studienplatz auch bekommen, sowie ein weiteres Stipendium zur finanziellen Unterstützung durch PROMOS. Bevor ich von meinen Erfahrungen in Neuseeland berichte, muß ich deutlich sagen: Neuseeland ist sehr teuer ist es gibt gewisse Dinge (Flug, Unterkunft, monatliches Taschengeld) gibt, bei denen man auf gar keinen Fall sparen, sondern großzügig planen sollte, wenn man wirklich eine unbeschwerte Zeit dort genießen will. Wenn man sich aber entschließt dieses Geld zu investieren, wird man mit einer einzigartigen Erfahrung in einem großartigen Land belohnt. Mit der Vorbereitung auf den Aufenthalt sollte man schon ein halbes Jahr vorher beginnen um Stress zu vermeiden. Dazu gehörten die Flugbuchung, Unterkunftssuche, Visumbeantragung und Kurswahl. Auch die Organisation an der HOST sollte man bedenken, da das Semester in Neuseeland bereits Mitte Juli beginnt und man meistens nicht alle Prüfungen des Sommersemesters in Stralsund ablegen kann. 

 

Uni & Wohnen

Die Uni in Neuseeland funktioniert etwas anders als in Deutschland, was anfangs erstmal eine Umstellung ist. Als International Student hat man Anwesenheitspflicht in jedem Kurs und die Kurse sind klein und sehr interaktiv, was aktive Teilnahme voraussetzt. Auch gibt es während des Semesters viele Abgaben, aus denen sich dann die Endnote zusammensetzt. Eine Prüfung am Ende des Semesters musste ich nicht ablegen. Ich fand diese Vorgehensweise deutlich besser, da ich mich intensiver mit Themen auseinandersetzen konnte und große Verbesserungen in meinen akademischen Leistungen erreichen konnte. Die Betreuung durch die Professoren ist erstklassig und mir haben meine vier Kurse dort viel Freude bereitet (sogar die Gruppenarbeiten). Echtes Interesse und aktive Teilnahme wird dort belohnt und sehr wertgeschätzt!

Ich habe während meiner Zeit in Dunedin im Otago Polytechnic Student Village gewohnt und habe das trotz des Preises nicht bereut. Das Student Village ist sehr modern und komfortabel und man kommt dort schnell in Kontakt mit anderen Studierenden. Ich habe dort meine Freunde kennengelernt, die eine gemischte Gruppe aus ein paar Internationals und einigen Kiwis (Locals) war. Das war toll, da ich so viel über die Neuseeländer lernen konnte, mich aber auch mit anderen Internationals austauschen konnte, wenn ich mal Heimweh hatte.

 

Freizeit & Tipps

Dunedin ist eine richtige Studentenstadt, da es neben der Otago Polytechnic noch die University of Otago gibt und es somit auch schon mal wilder zugehen kann in gewissen Ecken der Stadt. Ich finde Dunedin als Stadt besonders interessant, da die Bevölkerung dort zum Großteil aus schottischen Einwanderern und Maori besteht. Diese Mischung der Kulturen spiegelt sich im Stadtbild wider und so gab es für mich immer etwas zu entdecken. Besonders gut gefallen hat mir das Otago Settler Museum, das Otago Museum und der Botanische Garten der direkt hinter der Otago Polytechnic liegt und wo ich viel Zeit verbracht habe. Es gibt auch ein nahegelegenes und sehr gut ausgestattetes Fitnessstudio, welches alle Studierenden kostenlos nutzen dürfen. 

Mit meinen WG-Mitbewohnerinnen habe ich zu Beginn des Semesters ein Auto gekauft, was die beste Entscheidung war. Öffis gibt es kaum in Neuseeland, deswegen ist man auf das Auto angewiesen, wenn man das Land wirklich kennenlernen will. Wir waren oft unterwegs und haben das Otago Peninsula erkundet, waren nahe Wanaka Ski fahren und haben Tagesausflüge an tolle Strände gemacht. Die Natur in Neuseeland ist sehr wild und trotz der Nähe zu Australien, sollte man immer eine Regenjacke und einen dicken Pulli dabeihaben. Ich fand das Wetter (sogar im Winter) trotzdem immer besser als in Deutschland. 

In der Mitte des Semesters gibt es eine zweiwöchige Mid Term Break in der man auch mal länger Verreisen kann. Ich war in dieser Zeit auf der Nordinsel und habe die Region um Auckland inklusive Hobbiton erkundet. In der zweiten Woche war ich mit meinen Freunden auf einem Roadtrip durch den Regenwald entlang der Westküste, was eine einzigartige Erfahrung war. Die Natur in Neuseeland ist uralt und teilweise unberührt, da dort so wenige Menschen leben, dass es, wenn man aus Deutschland kommt, schon eine Umstellung sein kann. Neuseeland (besonders Dunedin) ist wirklich das Ende der Welt und das merkt man, wenn man dort ist. Das Leben dort ist entspannter, die Menschen sind oft freundlicher und es ist immer Zeit für einen kleinen Plausch miteinander. Die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kiwis sind wirklich einzigartige Eigenschaften und etwas, was ich gerne mit nach Deutschland genommen hätte. Wenn man aber am Ende der Welt ist, gibt es auch Dinge die man an Deutschland zu schätzenlernt und nicht vergessen sollte.

Nach dem Ende des Semesters war ich noch drei Wochen in Australien und habe den Sommer dort genossen. Sollte man die Möglichkeit haben, diese Erfahrung noch mitzunehmen, sollte man es definitiv machen, da der direkte Vergleich zwischen Neuseeland und Australien doch sehr interessant ist. Außerdem hat man sich einen kleinen Urlaub nach der Uni in Neuseeland sehr verdient, da es auch schon mal stressig werden kann.

 

Fazit

Zusammengefaßt kann ich sagen, dass es sich lohnt, das Geld und den Mut zusammenzunehmen und nach Neuseeland zu gehen. Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe, da es mir neue Motivation für mein Studium gegeben hat und ich sehr viel über meine eigenen Fähigkeiten gelernt habe. Ich kann ein Auslandssemester in Neuseeland jedem empfehlen und ich selbst werde bestimmt auch noch einmal wieder nach Dunedin zurückkehren.