Studium

Finnland - Högskolan på Åland

Klein aber fein - mein Auslandssemester auf den Åland-Inseln

Nele A., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Finnland, Åland, Mariehamn, Högskolan på Åland, Sommersemester 2024

Hey, ich bin Nele, studiere Leisure and Tourism Management hier an der Host. Im Rahmen meines Pflicht-Auslandssemesters absolvierte ich mein 6. Semester - Januar bis Mai 2024 - an der Högskolan på Åland in Mariehamn, Åland- Inseln. Åland besteht aus vielen kleinen Inseln, die fast alle mit Brücken verbunden sind.

Der Bewerbungsprozess war relativ einfach: Zuerst bewarb ich mich für Erasmus und normalerweise wird man so dann vom IO an der Uni nominiert. Da dies für die Högskolan nicht möglich war, bewarb ich mich selbst durch die dortige International Koordinatorin. Im Mai 2023 erhielt ich die Bestätigung, dass ich mein Semester auf Åland verbringen darf. Daraufhin ging es an das Planen, welche Kurse ich nehmen kann. An sich sollte dies kein Problem darstellen, was hingehen doch relativ nervenaufreibend war. Zum einen änderte sich die Kursauswahl und zum anderen gab es einen Kurs mit zwei unterschiedlichen Namen. Durch diese Unklarheiten musste ich noch einen Online Kurs belegen, damit ich die für die Anerkennung des Auslandssemesters notwendigen Kurse bestätigt erhalte.

Der Weg nach Åland ist lang und dauert seine Zeit. Ich bin von Berlin nach Stockholm und weiter nach Mariehamn geflogen. Dies hat gefühlt einen ganzen Tag gedauert, da es kaum Flugverbindungen auf die Insel gibt. Eine Überraschung war es, am Stockholmer Flughafen eine Studentin aus Stralsund zu treffen und zu erfahren, dass sie ebenfalls in Mariehamn studieren wird. Wir wurden von der Koordinatorin am Flughafen in Mariehamn abgeholt und zur Unterkunft gebracht. Hier teilten wir uns eine 2er WG, um die sich die Koordinatorin gekümmert hatte. Für mein Zimmer bezahlte ich eine monatliche Miete von 378,00 Euro warm. Am ersten Tag haben wir uns gleich die Stadt Mariehamn angesehen und lernten drei unserer Professoren kennen. Die Anzahl der Teilnehmer*innen in den Kursen vor Ort an der Uni war relativ gering. Es bestand zwar eine Anwesenheitspflicht, aber da viele Studenten nebenbei arbeiten, gibt es die Möglichkeit der Online-Teilnahme. Alle Kurse fanden auf schwedisch statt, doch wir Austauschstudenten konnten auf Englisch antworten. Wenn wir etwas nicht verstanden hatten, konnten wir nach der Vorlesung zu den Professoren hingehen und Fragen stellen. Die Studis waren alle freundlich, allerdings auch sehr, wie uns gesagt wurde, "finish". Damit ist gemeint, dass es schwierig ist, mit den Einwohnern in Kontakt zukommen.

Viele der Bewohner konnten ebenfalls gut Englisch sprechen, somit waren anfängliche schwedische Sprachprobleme auch lösbar. Eine Vorgabe der Uni war, mein schwedisch in einem Schwedischkurs aufzubessern. Dieser Kurs fand jeden Donnerstag Abend statt. Dieser half mir zwar, mein schwedisch zu verbessern, aber ich muss trotzdem sagen, man sollte sich in der schwedischen Sprache sicher fühlen, da es vieles vereinfachen würde. Bedauerlicherweise ist in den Wintermonaten auf Åland wenig bis gar nichts los. Wer es also ruhig mag, mit wenig Partys etc, ist hier gut aufgehoben.

Meine WG lag etwas außerhalb der Stadt, ungefähr 20-30 min Fußweg. Man konnte auch den Bus nehmen, doch die waren meist unpünktlicher als die Deutsche Bahn. Ein großer Vorteil wäre ein eigenes Auto gewesen. Dies hätte das Erkunden der Inseln vereinfacht. Åland liegt mittig zwischen Finnland und Schweden. Das Festland ist mit Fähren erreichbar. Sowohl Stockholm als auch Turku (Åbo) und Helsinki konnte ich mit den Fähren zu einem überwiegend günstigen Fahrpreis erreichen. Auch in dem Kurs Event Studies konnten wir Helsinki via Fähre (10 Stunden Fahrt) besuchen. Dort nahmen wir am sogenannten Nordens Dag teil und lernten die Zusammenarbeit der Nordischen Länder (Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Island, Färöern Inseln und Åland Inseln) kennen. Ebenfalls durch den Kurs halfen wir beim Inter Nordic Guide Conference im April und sahen nicht nur mehr von Åland, sondern kamen auch in Kontakt mit interessanten Personen aus den nordischen Ländern.

Die Natur auf Åland ist wunderschön. Es lag bis April Schnee und die Ostsee war zugefroren. Aber sobald das Eis geschmolzen war, kühlten sich die Åländer in der Ostsee ab. Mein Aufenthalt auf Åland war ein Erlebnis, auch wenn ich mich manchmal einsam gefühlt habe und so war ich dankbar, nicht alleine dort zu sein.