Tipps für die Abschlussarbeit
In Ihrer Abschlussarbeit sollen Sie zeigen, dass Sie in der Lage sind, eine ausgewählte Aufgabe oder Fragestellung selbstständig und mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden innerhalb einer beschränkten Frist zu bearbeiten. Um Ihnen das Schreiben Ihrer Abschlussarbeit zu erleichtern, haben wir hier ein paar Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt.
- Ihr Plan sollte alle Phasen der Abschlussarbeit umfassen: von der Themensuche bis hin zur Abgabe Ihrer Arbeit.
- Denken Sie nicht zu kleinteilig bei der Planung. Muten Sie sich nicht zu viel zu und planen Sie Pufferzeiten mit ein.
- Denken Sie auch daran, dass es Zeiträume gibt, in denen z. B. das Labor geschlossen ist, Ihr Betreuer/Ihre Betreuerin im Urlaub ist, oder die HOST wegen Feiertagen zu hat.
- Setzen Sie sich klare Fristen. Treffen mit Ihrem/r Betreuer*in oder Kommilitonen können Ihnen helfen in der verabredeten Frist das vorgenommene Pensum zu schaffen.
- Die höchste Belastung erwartet Sie erfahrungsgemäß zum Ende der Arbeit. Planen Sie in diesem Zeitraum möglichst wenig andere Aktivitäten ein.
- Jeder Betreuer und jede Betreuerin ist anders. Die einen legen Wert auf eine möglichst enge Fortschrittsberichterstattung, die anderen möchten nur bei konkreten Fragen konsultiert werden.
- Bei Fragen oder Problemen bitten Sie Ihre/n Betreuer*in zeitnah um ein Gespräch.
- Halten Sie vereinbarte Termine ein und bereiten Sie sich darauf vor. Geben Sie einen kurzen Überblick woran Sie gerade arbeiten, präsentieren Sie Zwischenergebnisse oder formulieren Sie Ihre Fragen und mögliche Antworten.
- Sollte es Ihnen einmal aus wichtigen Gründen nicht möglich sein, einen Termin wahrzunehmen, sagen Sie rechtzeitig ab.
Das Thema hat einen entscheidenden Einfluss auf die Qualität Ihrer wissenschaftlichen Arbeit.
- Suchen Sie sich ein Thema aus, dass Sie interessiert und mit dem Sie sich über einen längeren Zeitraum hinweg auseinandersetzen möchten.
- Wählen Sie ein originelles Thema, bei dem Sie eigene Gedanken entwickeln können.
- Finden Sie für Ihr Thema eine aussagekräftige Formulierung, die Ihre Problemstellung wiedergibt und mit der Dritte etwas anfangen können.
- Grenzen Sie den Gegenstand Ihrer Arbeit so ein, dass Sie die Aufgabe im Bearbeitungszeitraum bewältigen können.
- Seien Sie ehrlich mit sich selbst und wählen Sie ein Thema, dessen Schwierigkeitsgrad Ihren eigenen Fähigkeiten entspricht.
- Sprechen Sie mit Ihren Dozenten und/oder Praxiskontakten.
(nach Sandberg: Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat. 2013)
TIPP: Eine weitere strategische Überlegung für die Themenwahl ist Ihre persönliche Nähe zum Thema.
- Sind Sie mit dem Thema schon während Ihres Studiums in Berührung gekommen?
- Haben Sie vielleicht schon Lehrveranstaltungen besucht, die sich mit dem Thema auseinandersetzen, und haben Sie dadurch schon erste Ideen, wie Sie an das Problem herangehen?
- Außerdem kann es eine Rolle spielen, ob das Thema Relevanz für den angestrebten Job oder das weiterführende Studium hat.
Unter Medienrecherche finden Sie zahlreiche Tipps und Tricks zum Recherchieren. Wir helfen Ihnen dabei relevante Literatur zu finden, Quellen zu bewerten und diese zu beschaffen.
Optimale Lesebedingungen
- Bevor Sie mit dem Lesen beginnen, suchen Sie sich einen für Sie passenden Leseort.
- Achten Sie auf den Zeitpunkt, denn Ihre Konzentrationsfähigkeit ist vormittags mitunter besser als kurz nach dem Mittagessen.
- Finden Sie eine entspannte, aber aufrechte Körperhaltung.
- Entwickeln Sie kleine Rituale, um den Lesestart und die Stimmung positiv zu gestalten. Eine Tasse Kaffe, Tee oder Cappuccino oder auch eine Stück Schokolade könnten sich positiv auf Ihre Konzentrationsfähigkeit auswirken.
PQ4R-Methode als Form des studiererenden Lesens
1. P für Preview: Kapitel überfliegen, Überblick über Gliederung, Abschnitte und Inhalte des Textes gewinnen
2. Q für Questions: Abschnittsüberschriften in Frageform formulieren
3. R für Read: Lesen und Fragen beantworten, Markierung wichtiger Passagen, Notierung zusätzlicher Fragen
4. R für Reflect: Analyse des Textes, Zusammenhänge erkennen und Bezüge herstellen
5. R für Recite: Den Text in eigenen Worten wiedergeben, Beantwortung der gestellten Fragen
6. R für Review: Kapitel im Einzelnen nochmals durchgehen, wesentliche Gesichtspunkte in Erinnerung rufen, bestehenede Lücken schließen oder evtl neue wissenschaftliche Texte recherchieren
- Nutzen Sie ein Literaturverwaltungsprogramm.
- Erfassen Sie von Anfang an die für Ihre Arbeit relevante Literatur.
- Schreiben Sie kurze Zusammenfassungen.
- Notieren Sie sich die Seitenzahlen zu den wichtigen Zitaten.
- Ihre Gliederung sollte klar, übersichtlich und nachvollziehbar sein. Folgen Sie einer Argumentationslinie.
- Die Gliederung Ihrer Abschlussarbeit in kleine, überschaubare Einheiten erleichtert Ihnen den Schreibprozess.
- Schreiben Sie für sich eine „kommentierte Gliederung“ und fügen Sie jedem Gliederungspunkt ein paar Stichpunkte, Sätze oder Literaturhinweise dazu, die Ihnen später helfen, das jeweilige Unterkapitel auszuformulieren.
- Denken Sie daran, dass Ihre Gliederung nicht in Stein gemeißelt ist. Sie kann im Schreibprozess immer wieder verändert oder angepasst werden.
- Besprechen Sie die Gliederung mit Ihrer/m Betreuer*in.
- Alle Vorbereitungen sind abgeschlossen: Ihr Arbeitsplan und Ihre Gliederung stehen, die Literaturrecherche, Experimente oder Befragungen sind abgeschlossen. Nun liegt es an Ihnen das alles aufzuschreiben.
- Denken Sie daran, Schreiben ist ein Prozess. Sie müssen keine nobelpreisfertigen Kapitel aufs Papier bringen. Schreiben Sie Ihren ersten Entwurf eines Kapitels nieder und überarbeiten Sie es einfach zu einem späteren Zeitpunkt.
- Für den Einstieg hilft es oft, mit einem Teilkapitel zu starten, das Ihnen besonders leicht fällt.
- In der Anfangsphase ist es auch „erlaubt“, Stichworte und unvollständige Sätze aufzuschreiben, die dann erst im weiteren Schreibprozess ausformuliert werden.
- Vermeiden Sie Plagiate. Informieren Sie sich über die jeweiligen Zitierrichtlinien oder -stile Ihres Fach- und Forschungsbereichs.
- Grundsätzlich gilt: fremdes Gedankengut in jeglicher Form (Text, Grafiken, Forschungsdaten, Statistiken, Programmiercode, etc.) ist zu kennzeichnen. Sie können dafür direkte oder indirekte Zitate verwenden.
- Zitieren Sie alle Quellen, die Sie für Ihre wissenschaftliche Arbeit verwenden.
- Besprechen Sie ggfs. die formalen Vorgaben mit Ihrer Betreuerin oder ihrem Betreuer.
- Literaturverwaltungsprogramme bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre bibliographischen Angaben von Zitaten zu verwalten und automatische Literaturverzeichnisse zu erstellen.
- Erstellen Sie regelmäßig Sicherungskopien an externen Speicherorten.
- Speichern Sie Ihre Daten bevor Sie ans Telefon gehen, Pause machen, sich ein Schläfchen gönnen, Ihre Wohnung putzen, usw. Verlorene Daten und Gedanken kosten Zeit und Kraft.
- Überprüfen Sie Ihre Kapitel und Unterkapitel immer mal wieder auf gedankliche Richtigkeit.
- Passt die Argumentationslinie noch, ist der „rote Faden“ sichtbar?
- Wenn Sie sich unsicher sind, beziehen Sie einen außenstehenden Leser, bspw. Kommilitonen, Freunde oder Verwandte, die sich mit dem Thema nicht auskennen, ein.
- Alle Kapitel sind fertig? Herzlichen Glückwunsch! Aber noch sind Sie nicht am Ziel, denn jetzt heißt es, die Arbeit „abgabebereit“ zu machen. Hier ist noch einmal eine große Portion Geduld und Sorgfalt gefragt. Planen Sie für diesen Arbeitsschritt ausreichend Zeit ein.
- Lektorieren auf sprachliche Richtigkeit. Finden Sie jemanden, der das für Sie übernehmen kann. Denn oft ist man als Autorin oder Autor „betriebsblind“ und sieht die eigenen Tipp-, Rechtschreib- und Grammatikfehler nicht mehr. Freunde, Verwandte oder Kommilitonen (die selbst gerade nicht im Abschlussarbeitsstress sind) eignen sich dafür hervorragend.
- Überprüfen von Verzeichnissen und Querverweisen. Achten Sie darauf, dass alle Seitenangaben stimmen, Grafiken, Tabellen und Übersichten richtig beschriftet und durchnummeriert sind und das Literaturverzeichnis vollständig ist.
- Formatieren Sie die Arbeit (Deckblatt, Literaturverzeichnis, usw.) gemäß den Vorgaben Ihres Betreuers bzw. Ihrer Betreuerin
EXKURS: Wissenschaftliche Arbeiten
Definitionen
"Wissenschaft ist in ihrem Kern durch die Suche nach Wahrheit und neuen Erkenntnissen gekennzeichnet." (Bänsch, Alewell: Wissenschaftliches Arbeiten. 2013)
"Wissenschaftliches Arbeiten bedeutet, systematisch und mit Hilfe anerkannter Methoden begründetes Wissen über die Wirklichkeit zu erlangen und es an andere weiterzugeben." (Sandberg: Wissenschaftlich Arbeiten von Abbildung bis Zitat. 2013)
Kernaspekte oder Ansprüche
- Eigenständige Gedankenarbeit
- Zielgerichtetes und methodisch kontrolliertes Vorgehen
- Objektivität, Validität, Reliabilität
- Fundierung der Aussagen (Vollständigkeit)
- Schreibstil und Begriffsklarheit (Fachbegriffe, verständlich, präzise)
- Formale Aspekte (Zitieren, Paraphrasieren)
- Ehrlichkeit und Redlichkeit (Urheberrecht)
- Ethisch korrekt
Schnellzugänge
Starten Sie Ihre Recherche:
- Online Katalog (OPAC)
- Datenbank-Infosystem (DBIS)
- Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB)
- Gemeinsamer Verbund Katalog (GVK)
Verlängern Sie Ihre Medien: