Die Hochschulleitung blickt optimistisch auf das kommende Wintersemester. Eine Landesverordnung und angepasste Lehr- wie Hygienekonzepte sollen Präsenzveranstaltungen zum Semesterstart am 1. September wieder ermöglichen und den Studienalltag wieder mehr normalisieren. Eine weitere Impfaktion an der Hochschule ist auch geplant.
Am 1. September 2021 startet das Wintersemester 2021/22 an der Hochschule – in Präsenz. Das erklären der Kanzler der Hochschule, Dr. Thomas Bartnitzki, und Rektorin Prof. Dr. Petra Maier. Auch wenn der eigentliche Vorlesungsbeginn erst der 13. September ist, so startet der Mathematik-Vorkurs bereits mit dem 1. September in verschiedenen Formaten: Vorlesungen finden online, Tutorien auf dem Campus statt. Auch die International Welcome Week ab 6. September wird in Präsenz stattfinden – ebenso die „Ankommen und Orientieren“-Woche ab dem 13. September für Erstsemester aller Bachelor-Studiengänge. Die neuen Master-Studierenden und Studierende im Ergänzungsstudiengang werden ebenfalls am Montag, 13. September 2021, auf dem Campus begrüßt. Möglich wird das durch strenge Hygienekonzepte und die Gliederung in kleine Gruppen. Die Lehre zieht mit: „Wir versuchen, mit dem so genannten Schachbrettmuster eine maximale Raumauslastung unter Einhaltung der Hygieneregeln zu erreichen“, erklärt Kanzler Dr. Bartnitzki.
Schachbrettmuster für mehr Raumauslastung
Es soll bei Lehrveranstaltungen – wie bei einem Schachbrett – versetzt immer ein Sitzplatz freigelassen werden. So, erklärt der Kanzler, könne die Hochschule eine Raumauslastung von immerhin der Hälfte der normalen Kapazität ermöglichen. Bei dieser Lösung gilt noch Maskenpflicht. In anderen Varianten – wenn 1,5 Meter Abstand bei festen Sitz- oder Stehplätzen eingehalten werden können, könnte auf die Maske verzichtet werden – hierzu wird noch beraten. Draußen auf dem Campus gilt keine Maskenpflicht. Das alles gelte immer unter Berücksichtigung der aktuellen Rahmenbedingungen, erklären Kanzler und Rektorin. Um auch großen Vorlesungen gerecht zu werden, sollen möglichst die Turnhalle und die Mensa/Audimax für den Lehrbetrieb mitgenutzt werden. Dieses Modell wolle der Kanzler in seiner Funktion als Krisenmanager der Hochschule dem Krisenstab vorschlagen. „Wir versuchen alles, um Präsenzveranstaltungen möglich zu machen“, erklärt die Rektorin Prof. Dr. Petra Maier. Ein gut funktionierender und harmonischer Hochschulalltag bestünde eben auch aus dem persönlichen, direkten Austausch zwischen Lehrenden und Studierenden, so die Rektorin. „Eine heterogene Gruppe von Studierenden lässt sich in Lehrveranstaltungen auch besser einfangen und einschätzen, als wenn man in einer Online-Lehrveranstaltung nur auf schwarze Kacheln blickt – wir sind eben keine Fernhochschule und schätzen das persönliche Miteinander“, so Prof. Dr. Maier.
Die Hochschul-Corona-Verordnung des Landes
Den rechtlichen Rahmen für die Entscheidungen der Hochschule Stralsund bildet die Hochschul-Corona-Verordnung für MV. „Sie ist unter Beteiligung der Hochschulen des Landes erarbeitet worden und soll noch im August in Kraft treten“, erklärt der Kanzler und begrüßt die Verordnung ausdrücklich. „Wir wollen den Lehrbetrieb, aber auch das normale studentische Leben wiederbeleben“, so Dr. Bartnitzki – dies sei auch vor dem Hintergrund von Studien zur Vereinsamung von Studierenden kein unwichtiger Aspekt. Für Studierende, die aus gesundheitlichen Gründen nicht an der Präsenzlehre teilnehmen können, plane die Hochschule, Alternativformate anzubieten.
Zweiter Impftermin im September angedacht
Nach der erfolgreichen Impfaktion der Hochschule Stralsund für Studierende am 6. August 2021, solle es einen Folgetermin im September geben, erklärt Dr. Bartnitzki, sowohl für die Erst- als auch die Zweitimpfung. Als Impfstoff ist wieder Biontech im Gespräch. In der „Ankommen und Orientieren“-Woche bietet die Hochschule nicht genesenen und nicht geimpften Studierenden zudem drei kostenlose Corona-Tests an und will mit einem solchen Angebot auch die Ersti-2.0-Woche des Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA), die ab dem 6. September stattfinden soll, unterstützen. „Die Woche wird für die Studierenden des dritten Semesters organisiert“, erklärt Prof. Dr. Maier, „die den Studienalltag auf dem Campus noch gar nicht kennenlernen konnten“.
Der Kanzler im TV-Interview
Wie die Hochschule Stralsund den im wahrsten Sinne Ausnahme-Zustand der Lehre während der Pandemie organisierte, erklärt Dr. Thomas Bartnitzki im Interview bei Stralsund TV mit MV-Reporter Denis Mollenhauer. Hier geht es zum Video!
Dort erklärt er, warum auch die Hochschule nicht auf alles vorbereitet sein konnte. Er spricht über Terminvergaben für Studierende, die Herausforderungen für sie wie für Lehrende, die Struktur des Krisenstabes der Hochschule und darüber, wie die Hochschule gelernt hat, wie mit der Krise umzugehen ist und er gibt den Ausblick für das Wintersemester (3.30 Minute). Und: Ist die Hochschule Stralsund für alles gewappnet, auf alles vorbereitet? „Auf alles? Da wäre ich vorsichtig nach einem Jahr Erfahrung“, erklärt der Kanzler im Interview, „wir haben vieles durchgemacht. Aber wir sind eine Präsenzhochschule und wir versuchen auch in Präsenz zu starten.“