Die Region Rügen-Stralsund trägt jetzt – seit dem 12. Mai 2022 – den Titel HyExpert und ist damit in ihrem Rang als Wasserstoffregion des Wettbewerbs „HyLand“ weiter aufgestiegen. „Wir waren bereits im Vorgängerprojekt HyStarter Teil des Kernteams. Jetzt können wir das, was wir angefangen haben, vertiefen und mit Machbarkeitsstudien für die Region den nächsten Schritt auf dem Weg zu einer Wasserstoffregion gehen“, sagt Romy Sommer, Projektmanagerin des Institutes für Regenerative EnergieSysteme der Hochschule Stralsund (IRES). Als eine von nur neun Regionen im gesamten Bundesgebiet wurde Rügen-Stralsund 2019 von der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) zur Wasserstoffregion HyStarter ausgewählt. Im Dezember startet die Region in einen einjährigen Strategieprozess, um eine Vision zu entwickeln, Handlungsfelder zu definieren, ausgewählte Standorte und Technologiekonzepte zu analysieren sowie eine Roadmap bis 2030 zu beschließen, die ein Bündel an künftig umzusetzenden Maßnahmen beschreibt. Nun ist Rügen-Stralsund HyExpert-Region geworden.
Der Wettbewerb des Bundesministeriums und konkrete Projekte für die Region
Der HyLand-Wettbewerb wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) ausgerufen und befindet sich in der zweiten Runde. HyLand motiviert Akteure in allen Regionen Deutschlands, Konzepte mit Wasserstoffbezug zu initiieren, zu planen und umzusetzen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die innovativsten und erfolgversprechendsten regionalen Konzepte zu identifizieren und zu fördern. Den Antrag für das HyExpert-Projekt hat die Hansestadt Stralsund gestellt. In der neuen Projekt-Phase soll es wesentlich um
Potenzial- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen an den Standorten Mukran Port Sassnitz, Seehafen Stralsund, Stralsund Andershof und Kluis auf Rügen gehen. Für diese werden Machbarkeitsstudien erstellt, in denen näher untersucht wird, welche Technologien zur Wasserstofferzeugung vor Ort umgesetzt werden können, für welche Abnehmer und Nutzungspfade im Wärmesektor und in der Mobilität Wasserstoff zu welchen Gestehungskosten erzeugt werden könnte und auch, welches Abwärmepotenzial entsteht – wo und wie dieses ins Wärmenetz eingespeist werden könnte.
20 Millionen Euro Investitionskostenzuschüsse in der Umsetzungsphase
„Wir brauchen diese Machbarkeitsstudien, um zu wissen und zu zeigen, wie sich die einzelnen Projekte von der Wasserstofferzeugung bis zur -Anwendung wirtschaftlich tragen und damit die Partner dann bereit sind, auch in die Umsetzung zu gehen“, so Romy Sommer. Aus dem HyExpert-Projekt sollen wirtschaftliche und technische Abschätzungen vorgenommen werden, die Voraussetzung sind, um in die nächste Projektphase zu gehen und HyPerformer zu werden. Der Titel HyPerformer knüpft sich an eine Förderung zur Umsetzung konkreter investiver Maßnahmen in der Region. Möglich sind 20 Millionen Euro Investitionskostenzuschüsse – wenn die Ko-Finanzierung über die Partner im Projekt steht. Und so wird es in der aktuellen Projektphase auch darum gehen zu sensibilisieren und Kosten-Nutzen-Betrachtungen vorzunehmen, ob wie und wann es sich wirtschaftlich trägt, beispielsweise eine Wasserstofffahrzeugflotte anzuschaffen, Altwindkraftanlagen wie in Kluis weiterzubetreiben, um sie für die Wasserstofferzeugung zu nutzen oder Nutzungspotenziale im Hafenbetrieb und in der Schifffahrt zu ermitteln. Dabei kommen auch neue Konzepte wie ein wärmegeführter Elektrolyseur, welcher in Stralsund erprobt werden soll, erstmals zum Einsatz. Mit den konkreten Fakten soll auch Klarheit darüber geschaffen. Mit den konkreten Fakten soll auch Klarheit darüber geschaffen werden, inwieweit Projektpartner aktiv investieren und die Zuschüsse im anschließenden HyPerformer-Projekt nutzen können - damit Rügen-Stralsund zu einer erfolgreichen Wasserstoffregion werden kann.
Mit dem Institut für Regenerative EnergieSysteme der Hochschule Stralsund (IRES) gibt es bereits seit mehr als 25 Jahren in der Region Vorpommern-Rügen Expertise und Erfahrungen in der Wasserstofftechnologie – sowohl in der Lehre als auch in der Forschung. Diese Technologien auch in die Umsetzung zu bringen, um den Erfordernissen unserer Zeit gerecht zu werden, ist das Bestreben des Instituts unter Leitung von Prof. Dr. Johannes Gulden.
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