Ob 50-Cent-Stück oder ein nachgebildeter, additiv gefertigter menschlicher Meniskus – das neue Großgerät der Fakultät für Maschinenbau kann diverse Oberflächen erstaunlich detailliert vermessen und zum Beispiel auch die Schichtstruktur im hochpräzisen 3D-Druck erkennen lassen. So können mit dem Konfokalen Laser-Scanning-Mikroskop (LEXT OLS5100 der Olympus Corp) Aufschmelzungen auf und Abnutzungen von Oberflächen erkannt werden oder auch für die Medizintechnik relevant: Oberflächenstrukturen von Implantaten bezüglich möglicher geometrischer Biokompatibilität analysiert werden.
Nutzung in der Fakultät, der Hochschule und für Partner*innen
Angeschafft und beantragt hat es die AG Biomaterialien und Leichtbau der Fakultät für Maschinenbau: Prof. Dr. Mark Vehse als Teil der AG: „Das Gerät wird sowohl in der Forschung als auch perspektivisch in der Lehre eingesetzt“, erklärt Prof. Dr. Vehse (Additive Fertigung und digitale Produktentwicklung, Konstruktion), „neben meinem Team werden die Teams von Prof. Dr. Petra Maier (Werkstoff- und Fertigungstechnik) wie auch von Prof. Dr. Normen Fuchs (Qualitätsmanagement, Fertigungstechnik, Fügetechnik) intensiv mit dem Gerät arbeiten. Es soll nach Absprache aber auch anderen Hochschulmitgliedern und sogar externen Kooperationspartner*innen zur Verfügung stehen können.“
Die Funktion des Mikroskops
Mit dem konfokalen Laser-Scanning-Mikroskop für die optische Oberflächenmessung 2D/3D und Schichtdickenmessung können neben den typischen bildgebenden Methoden auch optische Oberflächenmessungen bezüglich der Rauheit, Welligkeit und Ebenheit von Bauteiloberflächen vorgenommen werden. „Der Einsatz der Laserstrahlung erlaubt es, auch dreidimensionale Daten zu erfassen und mit den Bildaufnahmen zu überlagen“, erklärt Vehse. Zudem seien mit dem Mikroskop relativ automatisierte Aufnahmen für größere Areale (Stitching) machbar. „Durch die gewählte Konfiguration sind zudem auch größere Bauteile analysierbar. Ein umfangreiches Softwarepaket erlaubt die Auswertung der aufgenommenen Daten in vielfältiger Weise“, so Vehse.
Neue Möglichkeiten für Kooperationen und die Lehre
Für die Fakultät und damit die Hochschule bedeutet das letztlich wieder eine Optimierung für Forschung und Lehre: „Wir können in der Materialanalytik wesentlich detailliertere Kennwerte zu Oberflächen aufnehmen und auswerten“, erklärt Prof. Vehse. Damit stünden in der Oberflächenanalyse neue hochaufgelöste Werkszeuge zur Verfügung, die wiederum eine intensivere Forschung und auch neue Forschungskooperationen ermöglichen würden. „Als Mehrwert für die Studierenden steht zudem ein aktuelles Mess- und Analysesystemsystem zur Verfügung, an dem sie ausgebildet werden“, so Prof. Vehse.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Anschaffung im Rahmen des Programms „Großgeräte der Länder“.