Lateinamerika ist neben dem baltischen Raum eine der Fokusregionen der Hochschule Stralsund (HOST). Dementsprechend ist die Hochschule bestrebt, insbesondere mit Partnern in diesen Regionen die wissenschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und den Austausch zwischen und von Lehrenden und Studierenden zu fördern – vor allem, da viele relevante fachliche Übereinstimmungen bestehen. Aus diesem Grund reiste eine dreiköpfige Delegation der Hochschule Stralsund vom 12. bis 19. November nach Kolumbien.
Doppelabschlüsse für die technischen Fakultäten
Ziel war es, insbesondere mit der Partneruniversität Universidad Pontificia Bolivariana (UPB) in Medellín die Möglichkeiten von Double Degrees in den Bereichen Elektrotechnik/Erneuerbare Energien sowie Maschinenbau auszuloten: Prof. Dr.-Ing. Michael Bierhoff, Studiengangsleiter Renewable Energy and E-Mobility (M.Eng.) an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik, Prof. Dr.-Ing. Steven Dühring, Studiengangsleiter Maschinenbau (B.Eng.) an der Fakultät für Maschinenbau, und Magdalene Weber, Coordinator Internationalisation and Cooperation im International Office, trafen sich dort mit Partnern der Hochschule. „Double Degrees tragen zur Internationalisierung der Studiengänge bei und erhöhen außerdem ihre Attraktivität unter den Studierenden“, sagt Magdalene Weber. „Wir haben viele Gemeinsamkeiten in unseren Programmen entdecken können, auf denen wir nun aufbauen können“, fügt Steven Dühring hinzu.
Darüber hinaus besuchte die Delegation unter anderem auch die FISE, die größte Messe der Energie- und Elektro-Industrie Lateinamerikas. „Die Messe wurde maßgeblich von der UPB ins Leben gerufen“, sagt Michael Bierhoff. „Es war sehr anregend, sich hier unter anderem mit den Kollegen des Smart Grid Centers der UPB auszutauschen.“
Nach dem Aufenthalt in Medellín besuchte Magdalene Weber zusätzlich die Universidad Externado de Colombia in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. „Hier bestehen bisher vor allem Interessen im Bereich Tourismus“, sagt die Koordinatorin. „Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort sind aber sehr daran interessiert, die Zusammenarbeit mit der HOST auszubauen, zum Beispiel hinsichtlich Short-term-Mobilitäten.“
Die Delegationsreisen der HOST
Die HOST ist bestrebt, ihr internationales Netzwerk qualitativ auszubauen und zu stärken. „Delegationsreisen mit Mitgliedern mehrerer Fakultäten sind dafür ein sehr wirkungsvolles Mittel“, sagt Caroline Neumann, Head of International Office der HOST. „Diese strategischen Reisen zu Partnern in unseren Fokusregionen tragen maßgeblich zu einer stärkeren Zusammenarbeit untereinander bei.“ So seien beispielsweise aus der Delegationsreise im vergangenen Jahr nach Brasilien gemeinsame Forschungsanträge sowie unter anderem ein PhD-Forschungsaufenthalt an der HOST hervorgegangen.
Die Teilnahme an den Reisen ergibt sich dabei vor allem aus fachlichen Gesichtspunkten. „Es ist immer wichtig, dass die richtigen Kolleg*innen miteinander reden, also jene mit gemeinsamen Interessen“, so Caroline Neumann. Natürlich sind die Delegationsreisen immer eine terminliche und logistische Herausforderung. Nichtdestotrotz baue das IO dies mit dem Ziel aus, dass in Zukunft regelmäßig alle drei Fakultäten gemeinsam in die Zielregionen der HOST reisen.
Die Partneruniversitäten
Die Universidad Pontificia Bolivariana (UPB) ist eine private Hochschule und hat ihren Hauptsitz in Medellín, der Hauptstadt des Departamento Antioquia in Kolumbien. Sie hat rund 26.000 Studierende und etwa 150 Studiengänge. 2023 zählt die Universität laut QS World University Rankings zu den vier besten Universitäten Kolumbiens und zu den 30 besten Universitäten Lateinamerikas. Sie hat weitere Standorte in Bogotá, Bucaramanga, Montería und Palmira.
Die Universidad Externado de Colombia ist eine private Hochschule mit Sitz in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá. Sie hat rund 13.500 Studierende und einen der renommiertesten Studiengänge Lateinamerikas im Bereich Tourismus.
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