Heute schon an morgen denken – ein klassischer Slogan, den 16 dänische Lehrer*innen vom Teknisk Gymnasium aus Südjütland besonders ernst nehmen. Jedes Jahr – eine Woche bevor ihre Schüler*innen aus den Ferien zu ihnen zurückkehren – unternehmen sie Exkursionen in die angrenzenden und vor allem für sie und ihre Schüler*innen relevanten Regionen.
Die Motivation
„Unsere Schüler*innen gehen nach drei Jahren bei uns an Universitäten in Kopenhagen, Odense oder Aarhus“, erklärt Sune Kaj Harild, Lehrer für Mathematik, Design und Produktion in Nykøbing. Das sind alles Institutionen, die zwei bis drei Stunden von ihren Elternhäusern entfernt liegen. Die Nähe zu den Eltern ist ein auffälliges Kriterium und eines, das Stralsund jetzt schon und in ein paar Jahren noch interessanter macht. „Wenn der Tunnel zwischen Lolland und Femern 2029 fertiggestellt ist, wird die Reisezeit zu euch etwa gleich sein und ich glaube, das eröffnet Möglichkeiten, dass einige sich entscheiden könnten, nach Deutschland zu reisen, um zu studieren“, erklärt Sune Kaj Harild Daniel Hoffmann, Studiengangskoordinator an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik an der Hochschule Stralsund, im Gespräch.
Das Programm
Daniel Hoffmann hat die Exkursion an die HOST mit den dänischen Lehrer*innen geplant. Sie startete am Mittwoch, 2. August, mit einer Führung durch das Institut für Regenerative EnergieSysteme, die Leiter Prof. Dr. Johannes Gulden selbst übernahm. Er berichtete von den Anfängen des Institutes 2009 und seinen Vorgängern Prof. Dr. Thomas Luschtinetz und Prof. Dr. Jochen Lehmann und dass letzterer mit über 80 Jahren noch immer an der HOST tätig ist; von der Erzeugung der eigenen Energie für die HOST, Windrädern, Wasserstoff und Elektrolyseur und dem Umstand, dass viele Studierende neben dem Niveau der Forschung und Lehre sich auch für ein Studium an der HOST aufgrund der Meer-Lage entscheiden.
Am Donnerstag, 3. August, ging es für die dänische Delegation des Gymnasiums nach einer kompletten Campustour ins KI-Labor der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik. Um einige Inputs zur Technologiegeschichte und Bauwesen zu erhalten, wurde auch Prora besichtigt.
Die Bilanz
„Der Besuch war ein Erfolg“, konkludiert Daniel Hoffmann, „wir konnten den Pädagog*innen die Hochschule und von ihnen besonders nachgefragte Themengebiete bei uns vorstellen und so Multiplikatoren für die Studierendenakquise gewinnen. Die Lehrerenden ihrerseits nehmen auch fachlichen Input für ihre Schüler*innen mit – noch bevor diese ihrer Studienwahl treffen müssen – eine Win-Win-Situation“.