Die Hochschulen in Mecklenburg-Vorpommern haben ihre Schwerpunkte und Ziele für fünf Jahre gemeinsam mit dem Land festgelegt. Das Land und die Hochschulen haben die Zielvereinbarungen für die Jahre 2021 bis 2025 unterzeichnet und dem Landtag vorgelegt. Laut Hochschulgesetz muss das Parlament den Zielvereinbarungen zustimmen, bevor sie rückwirkend zum 1. Januar 2021 in Kraft treten können.
Die Zielvereinbarungen treffen Regelungen zum Gesamtbudget, zur Bewirtschaftung der Haushaltsmittel und Stellen, zu Fächern und Studiengängen, zu Forschungsschwerpunkten sowie zu den Vorgaben bei der Erhöhung der Anzahl der Frauen auf wissenschaftlichen Qualifikationsstellen und bei Professuren.
„Die Hochschule Stralsund vertritt die Hochschulbildung des Landes in den Zukunftsfeldern Tourismus, Künstliche Intelligenz und Energie. Hierzu wollen wir in den nächsten fünf Jahren die Lehre und die Forschung ausbauen und den wechselseitigen Austausch mit der Wirtschaft stärken. Gemeinsam mit unseren Partnern tragen wir so zur Wettbewerbsfähigkeit von Mecklenburg-Vorpommern bei. Dass diese Schwerpunkte in den Zielvereinbarungen so konkret eingegangen sind, zeigt mir, dass das Potential und auch die Notwendigkeit der Weiterentwicklung erkannt wurden", so Prof. Dr.-Ing. Petra Maier, Rektorin der Hochschule Stralsund.
In den Zielvereinbarungen sind neben den Entwicklungs- und Leistungszielen auch die Gesamtfinanzierung der Hochschulen und Universitätsmedizinen, die Stellenzahl, die Mittel des Zukunftsvertrages „Studium und Lehre stärken" (Nachfolge Hochschulpakt) und die Großgeräteförderung festgeschrieben. Im Bereich der laufenden Zuwendungen stellt das Land über den gesamten Planungszeitraum insgesamt rund zwei Milliarden Euro bereit, voraussichtlich 125 Millionen Euro fließen zusätzlich über den Zukunftsvertrag Studium und Lehre. Bei der Großgeräteförderung sind von 2021 bis 2025 insgesamt 53,9 Millionen Euro eingeplant.
Einige Schwerpunkte der Zielvereinbarungen im Überblick
- In Mecklenburg-Vorpommern soll eine standortübergreifende Ingenieurausbildung in den Bereichen Bauen, Landschaft und Umwelt geschaffen werden (BLU-Konzept). Beteiligt sind die Universität Rostock, die Hochschule Neubrandenburg und die Hochschule Wismar.
- Die Hochschule Stralsund wird die Profilierung des Schwerpunktes Tourismus die Internationalisierung vorantreiben.
- In Rostock soll die Entwicklung des Ocean Technology Campus vorangetrieben sowie ein Zentrum für Regional- und Kulturgeschichte errichtet werden.
- Alle Hochschulen wollen die Internationalisierung durch die Einrichtung weiterer internationaler Studiengänge mit Doppel-Abschluss, die Erhöhung des Anteils internationaler Studierender, die internationale Ausschreibung der Professuren und Stellen für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie durch die Einbindung der Hochschulen in europäische Hochschulnetzwerke vorantreiben.
- Die Förderung von Frauen in der Wissenschaft soll gestärkt werden und das bestehende Kaskadenmodell weiterentwickelt werden. Es dient zur Festlegung von Gleichstellungsquoten. Der Fokus wird künftig nicht mehr allein auf den Frauenanteil bei der Besetzung von Professuren gelegt, sondern auch auf den Frauenanteil bei der Besetzung von wissenschaftlichen Qualifikationsstellen. Das Land honoriert erfolgreiche Anstrengungen der Hochschulen mit insgesamt bis zu eine Millionen Euro. An der Universität Greifswald wird erstmals im Land eine Professur für Genderforschung eingerichtet.