Spitzenforschung betreibt die Hochschule Stralsund weiterhin im Bereich Landwirtschaft. Das Bündnis „AutoPasture – Digitale Anwendungen für ein autonomes Herden- und Weidemanagement von Rindern“, das von Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse koordiniert wird, wird dafür mit 5 Mio. € über vier Jahre im Landesexzellenzprogramm „Anwendungsorientierte Exzellenzforschung“ gefördert, als einer von fünf Forschungsverbünden.
Wissenschaftsministerin Bettina Martin vom Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten übergab am 10. März in Schwerin Bescheide an insgesamt 35 Projektpartner von 15 beteiligten Hochschulen und Forschungseinrichtungen und verkündete zehn Einzelprojektförderungen. „Die Landesregierung investiert erheblich in die exzellente Forschung in unseren Hochschulen und Forschungseinrichtungen und unterstützt damit die Entwicklung unserer Forschungslandschaft“, sagte sie in ihrer Ansprache, „die große Anzahl an exzellenten Einreichungen zeigt die hohe Qualität und Vielfältigkeit unserer Forschungslandschaft in MV“. 44 Projektskizzen waren allein von Forschungsverbünden eingegangen. Die Auswahl der fünf Forschungsverbünde erfolgte in einem zweistufigen Verfahren.
Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse beteiligte sich mit einem Konsortium bestehend aus Partnern der Universität Rostock, der Hochschule Neubrandenburg, dem Forschungsinstitut für Nutztierbiologie in Dummerstorf sowie dem Forschungsverbund MV an dem Wettbewerb, der 2024 gestartet war. Unterstützt wird das Konsortium zudem durch die beiden assoziierten Partner, das Fraunhofer IGP und das Fraunhofer IGD jeweils in Rostock.
Das Bündnis „AutoPasture – Digitale Anwendungen für ein autonomes Herden- und Weidemanagement von Rindern“ zielt darauf ab, zukunftsfähige, tierwohlgerechte Lösungen für die Rinderhaltung zu entwickeln, indem es die Weidehaltung von Rindern automatisiert und damit den personellen Aufwand reduziert. Es umfasst als Reallabore Milchviehhaltung, produktionsorientierte Mutterkuhhaltung und die Haltung von Wasserbüffeln. Das Vorhaben untersucht auch, wie sich die Beweidung auf unterschiedliche Vegetationsgemeinschaften auswirkt und ob bestimmte Bereiche strategisch beweidet werden können, um zum Beispiel die Ausbreitung von Schadpflanzen zu verhindern. Weitere Forschungsfragen betreffen die Förderung der Biodiversität, die Auswirkungen von Technik auf das Wohlbefinden der Tiere und die Grenzen und Möglichkeiten der Automatisierung des Weidemanagements.
„Wir sind unglaublich stolz auf die Förderung und hoch motiviert, die Forschungsfragen schnellstmöglich anzugehen“, erklärt Prof. Vehse, „das Konsortium hat viel Arbeit und Energie in den Antrag investiert und daher freut es mich ungemein, dass wir nun unsere Ideen, Aufgaben und Fragestellungen beforschen können. Damit wollen wir einen Beitrag zur Forschungslandschaft in M-V leisten, der es ermöglicht, weitere Forschungsfelder zu bearbeiten und gleichzeitig sehr unternehmensnahe Lösungen zu entwickeln, die auch wirklich in eine technische Umsetzung gehen können“. Das Konsortium hat sich zudem so aufgestellt, dass möglichst vielen Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit der wissenschaftlichen Qualifizierung ermöglicht werden kann, um die kommende Generation hervorragender Forscher*innen in M-V zu sichern.