Wie in vielen europäischen Ländern, nimmt auch in Deutschland und in der Region das Interesse an den MINT-Fächern ab. Zur Folge hat das letztlich einen Arbeitskräftemangel in natur- und ingenieurwissenschaftlichen Berufen. Mit dem deutsch-polnischen Kooperationsprojekt, dem Interreg-Praxis-Projekt, „Erneuerbare Energietechnik macht Schule – für Fachkräfte der Zukunft“ soll dieses Problem in einer gemeinsamen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bildungssystemen und -ebenen angegangen und bearbeitet werden. Die Hochschule Stralsund ist Leadpartner des Projektes.

„Wir möchten zum einen auf das Interesse vieler junger Menschen an Nachhaltigkeitsthemen eingehen, aber auch gezielt Wissen vermitteln und Interesse an Erneuerbaren Energien verstärken, um so potenzielle Studierende zu begeistern und zur Fachkräftesicherung in der Region beizutragen“, so Prof. Dr. Johannes Gulden, Lehrstuhlinhaber für Erneuerbare Energien an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der Hochschule Stralsund.

Ganz praktisch entstehen an der Hochschule in Kooperation mit Partnern wie der Medien- und Informatikschule der Wirtschaftsakademie Nord Lehrmaterialien zu erneuerbaren Energien, wie zum Beispiel ein Dominospiel zum Energieverbrauch oder ein Tabuspiel zu Klimawandel und Energiewende. An drei Pilotschulen, im Hansa Gymnasium und im Schulzentrum am Sund in Stralsund sowie in der Montessori Schule Greifswald, werden die entstandenen Lehrmaterialien und Experimente im Unterricht getestet. Im Frühjahr kommen Schüler*innen aus Polen auf den Campus nach Stralsund und bauen gemeinsam an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik mit dem IRES Institut Solarboote. Mit einer Fortbildung für Lehr*innen soll es um die neuesten technologischen Entwicklungen auf dem Gebiet der erneuerbaren Energiesysteme gehen, ganz praktisch wird der Bau einer Farbsolarzelle erprobt und ein PV-Bildungskoffer vorgestellt. Dieser und andere Experimentierkoffer sollen als Ergebnis der gemeinsamen Zusammenarbeit im Praxisprojekt seit September 2020 für Schulen ausleihbar sein und verschiedene praktische Experimente, Lehrmaterialien, DIYS-Kits und Spielvorlagen enthalten.

Partner des Projektes sind neben der Hochschule Stralsund mit dem Institut für Regenerative Energie Systeme, die Wirtschaftsakademie Nord, die Hansestadt Stralsund, die NGO Knowledge Creator (NGO) aus Polen sowie die Technische Universität Szczecin.