Lise-Meitner-Professuren sind eine Maßnahme der Universität Lund, Vorbilder zu schaffen sowie sich für Gleichstellung und Diversität einzusetzen, und damit die Brillanz in der Wissenschaft zu fördern und sicherzustellen, dass herausragende Kolleg*innen und talentierte Studierende angezogen werden. Mit diesen Zielen wird eine langfristige Verpflichtung eingegangen, mehr Frauen für männerdominierte Forschungsbereiche zu begeistern und umgekehrt. Für Prof. Petra Maier ist dies nicht nur eine große Ehre und eine großartige Möglichkeit, ihre Forschung voranzubringen, sondern auch die Möglichkeit ihre Gleichstellungsbestrebungen im internationalen Kontext auszuweiten sowie die Internationalität der Hochschule Stralsund zu unterstützen. Ihre Forschungsaktivitäten gehen mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dmytro Orlov in Lund Hand in Hand, werden damit sichtbarer und ermöglichen langfristige Kooperationen, auch über die nächsten drei Jahre hinaus.
Prof. Maier wird neben Forschungsaktivitäten auch Praktika und Abschlussarbeiten betreuen, zudem könnten mit der Universität Lund auch kooperative Promotionsvorhaben durchgeführt werden. In ihrem Antrittsvortrag adressierte sie die Wichtigkeit, Frauen in den Ingenieurswissenschaften ein Gesicht zu geben, sich ernsthaft mit den unbewussten kognitiven Verzerrungen auseinanderzusetzen und Stereotypen aufzubrechen. Gleichermaßen hat sie über die aktuellen Erkenntnisse aus der Erforschung von Magnesium-Legierungen als bioresorbierbares Implantat-Material berichtet. Die Ernennungsurkunde wurde ihr von der Prof. Dr. Annika Olsson, Dekanin der Fakultät für Engineering, überreicht. „Die Biographie von Lise Meitner hat natürlich eine gewisse Tragik und sollte nicht vergessen werden“, sagt Prof. Maier. „Sie hat ihr Leben zurecht als nicht einfach bezeichnet, es aber doch als ausgefüllt reflektiert.“ Frauen bekommen mit der Lise-Meitner-Professur einmal mehr die verdiente Wertschätzung, welche der Namensgeberin leider zu oft verwehrt wurde.
„Diese Zeiten, die Lise Meitner als Wissenschaftlerin erlebte, haben wir glücklicherweise überwundern, darüber sollten wir alle sehr froh sein – aber die Hände können noch lange nicht in den Schoß gelegt werden“, sagt Prof. Maier. Sie wurde aktuell gerade wieder zur Gleichstellungsbeauftragten der Fakultät für Maschinenbau gewählt und freut sich auf neue Themensetzung.