Sehr informativ, aber auch sehr intensiv – So ging für den Rektor der Hochschule Stralsund eine Delegationsreise nach Malaysia und Indonesien zuende. Als einer von 21 Präsident*innen beziehungsweise Rektor*innen von deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften war der Rektor in der Woche vom 26. Februar zu der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst organisierten Exkursion aufgebrochen. Er war dabei der einzige Teilnehmer aus Mecklenburg-Vorpommern. Insgesamt trafen in Malaysia und Indonesien 41 Universitäten aufeinander.
Die Auslandshandelskammer in Malaysia vertritt 420 Unternehmen aus Deutschland vor Ort aus den Bereichen Automobil, Medizintechnik und Maschinenbau, berichtet der Rektor. Auffällig für ihn: „Mehr Frauen studieren, gerade im Bereich der Ingenieur-Disziplinen“. Malaysia kann ein 5-prozentiges Wirtschaftswachstum verbuchen, bei 3,5 Prozent Arbeitslosigkeit. Erneuerbare Energien würden mit aktuell 4 Prozent zu Buche schlagen und das Ziel sei 2050 die Klimaneutralität.
„Alle Hochschulen in Malaysia wünschen eine intensivere Zusammenarbeit“, konkludiert der Rektor seine Eindrücke aus dem 34-Millionen-Einwohner-Staat in Südostasien, „das Ziel ist immer Double Degree“. Das German Malaysian Institute (GMI) bildet junge Erwachsene in technischen Fachdisziplinen und Sprache aus, damit ein Bachelor-Studium in Deutschland gut begonnen werden kann. Das sei, so stuft der Rektor ein, interessant für alle drei Fakultäten der HOST. Beim Botschafter in Kuala Lumpur traf der Rektor im Zuge der Malaysia-Reise zum Empfang mit den Präsidenten der deutschen und malaysischen Unis zusammen.
In Indonesien reiste er zum Treffen mit dem Minister of Education und Culture. Der, erklärt der Rektor, habe eine klare Vision für die Unis „Kampus Merdeka“ (übersetzt: Campus der Freiheit). Anvisiert sei eine stärkere Ausrichtung auf Praxis, die Einbeziehung der Industrie, dezentrale digitale hybride Lernsettings und moderne Lernräume. Seine Ausrichtung dahingehend sei sehr modern und sehr strategisch, stuft der Rektor ein.
„Indonesien möchte deutlich stärker die Kontakte zu Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ausbauen und das Stipendienprogramm für indonesische Studierende hierzu weiterentwickeln“, so Prof. Dr. Sonntag. Die Minister-Etage habe selbst moderne Coworking-ähnliche Büroräume aufgewiesen.
In Jarkata gibt es ein deutsches Studienkolleg. Seit dem Jahr 2003 bereitet das Studienkolleg Indonesia indonesische Schulabsolventen auf ein Studium in Deutschland vor.
In Indonesien sind 53 Prozent der Studierenden weiblich. Die junge Volkswirtschaft hat einen Anteil von 24 Prozent an 18-24-Jährigen. Es gibt dort mehr Universitäten als in China und insgesamt rund 9 Millionen Studierende. Der Rektor bezeichnet Indonesien als Biodiversitäts-Hotspot. Forschungsschwerpunkte seien Klima, Biodiversität und Energiewandel.
Zusammenfassend habe die Teilnahme an der Delegationsreise zudem eine gute Vernetzung zwischen den Präsidenten der deutschen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ermöglicht, zum Beispiel den Austausch zu Forschung, Promotionsrecht und Studienprogrammen. Auch sei der Ausbau der Kontakte zum DAAD gelungen.