Bündnis ArtIFARM diskutiert Ergebnisse und künftige Projekte

Wie KI ganz konkret die Unternehmen und die Landwirtschaft sowie die Region im Flächenland MV bereichern kann, war Gegenstand der ArtIFARM-Klausurtagung.

eine Frauenhand mit einem Bleistift über einem Klemmbrett, im Hintergrund Pflanzen auf dem Feld

Für das Team des Verbundprojektes und WIR!-Bündnisses Artificial Intelligence in Farming, kurz ArtIFARM, war sie ein wissenschaftlicher Höhepunkt des Jahres: die dritte ArtIFARM-Klausurtagung am 8. November 2024 in Neubrandenburg. Neben der Hochschule Stralsund, deren Maschinenbau-Dekan, Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse, der Bündnissprecher ist, sind auch die Hochschulen Neubrandenburg und die Universität Greifswald intensiv involviert, dazu kommen weitere Forschungseinrichtungen sowie diverse Unternehmens-Partner und  Partner aus der Landwirtschaft. Das Bündnis-Projekt umfasst Teilprojekte, die eines gemein haben: Sie schreiben die Zukunft der Landwirtschaft mit. Es geht um grundlegende Strukturen, natürlich um künstliche Intelligenz, um Daten, Maschinen und Pflanzen. Rund 50 Teilnehmende – Bündnispartner, Beiratsmitglieder und Vertreter*innen des Projektträgers Jülich – tauschten sich aus.

„Dass sich das ArtIFARM-Bündnis seit der letzten Klausurtagung kräftig weiterentwickelt hat, war daran zu erkennen, dass unser Programm nur gerade so noch in einen Veranstaltungstag passte: Insgesamt 25 verschiedene ArtIFARM-Vorhaben mussten in der Agenda untergebracht werden“, berichtete Michael Thurm, der selbst im Projekt SE4UAS-LW, einer Studie zum Einsatz von Drohnen in der Landwirtschaft, tätig ist.

Insgesamt acht Projekte werden bereits umgesetzt, eines ist sogar abgeschlossen, BigData4AF. Die wissenschaftlichen Fachvorträge zu den Fortschritten dieser bereits laufenden ArtIFARM-Vorhaben waren der Kern der Veranstaltung.

Die meisten ArtIFARM-Vorhaben werden von Hochschulen koordiniert, aber mit Firmenpartnern realisiert. In fast alle Projekte sind auch Landwirte eingebunden, oft als assoziierte Partner, sie liefern wertvollen Praxis-Input und profitieren von den Ergebnissen, sind aber nicht direkt über den Fördermittelgeber, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), gefördert. Im Vorhaben AI Biome, das die Universität Greifswald und die Universitätsmedizin Greifswald koordinieren, wird beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit einem Viehwirt der Region, der Rinderzucht Augustin, daran gearbeitet, die Digitalisierung und Diagnostik in der Betreuung von Rinderbetrieben zu verbessern, unter anderem mittels KI. Dafür wird das Mikrobiom im Rinderdarm beprobt und analysiert.

Weitere Projekte stehen in den Startlöchern. Diese geplanten ArtIFARM-Vorhaben wurden bei der Klausurtagung kurz vorgestellt. Sie waren vom ArtIFARM-Beirat bereits fachlich begutachtet und deren Umsetzung befürwortet worden. Ein Teil davon hat bereits einen Förderantrag gestellt und wartet auf einen positiven Bescheid. Erstmals wurden auch die Vorhaben dem gesamten ArtIFARM-Bündnis vorgestellt, die für die „Umsetzungsphase II“ geplant sind. Diese Vorhaben müssen sich bis zur Umsetzung noch etwas gedulden und auf ein positives Ergebnis der Zwischenevaluierung des ArtIFARM-Bündnisses hoffen.

„Viel Raum gab es auf der Klausurtagung für Gespräche zwischen den Teilnehmenden. Dass dies besonders gewünscht ist, war ein Ergebnis der Interviews, die im Vorhaben ArtISTRAT durchgeführt wurden. Gerade die konkreten Planungen und Projekte für die Umsetzungsphase II waren für viele der Bündnispartner noch neu und gaben Anlass für interessierte Nachfragen und Gespräche“, resümiert Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse.

Die Bündnis-Arbeit, das Miteinander der Partner geht weiter: Im Januar werden sich einige Projekte den jungen Landwirten des Bauernverbandes in Demmin präsentieren. Und bereits am 28. November findet das nächste Netzwerktreffen bei einem Landwirt statt, der Austausch von Praxis und Forschung ist eine der Säulen des Erfolgs des Bündnisses.

 

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