30 Jahre 30 Länder – wie Internationalität an der Fakultät für Wirtschaft gelebt wird

Die Tourismusstudiengänge an der Hochschule Stralsund führen die Lehrenden und Studierenden weit über den Rand der Theorie hinaus. Exkursionen können den Horizont der Studierenden auf eine nachdrückliche Art erweitern, Perspektiven auf Unternehmenskulturen weltweit eröffnen und dabei eine inspirierende Verbindung zwischen Theorie und Praxis schaffen. Davon schreibt hier Steffi Schnierer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Fakultät für Wirtschaft, und gewährt damit Einblicke in die facettenreiche Geschichte ausgewählter internationaler Studiengänge an der Hochschule Stralsund.

***

Weltoffenheit und Internationalität leben wir in den Tourismus-Studiengängen der HOST jeden Tag, seit Jahrzehnten. Mit dem Bachelor Leisure and Tourism Management (LTM) seit 2000 und dem Master-Studiengang Tourism Development Strategies (TDS) seit 2009.
Aber vor allem auch der Studiengang Master of Business Administration (MBA), der an der Fakultät für Wirtschaft von 2003 bis 2009 angeboten wurde, stellt einen Meilenstein in der internationalen Ausrichtung unserer Hochschule dar.

„Einzigartige Erlebnisse, bereichernde Begegnungen, Teamerfahrungen“

Was drückt Internationalität dabei insbesondere aus? Zum einen natürlich unsere Studierenden aus vielen verschiedenen Ländern sowie der Einsatz von Dozent*innen aus dem Ausland, die mit ihren internationalen Backgrounds (zum Beispiel Brasilien, Litauen, Polen, Kolumbien) wichtige Impulse setzen. Es sind weiterhin unsere englischsprachige Lehre und das Verbringen von Studien- oder Praxissemestern im Ausland. Vor allem aber spiegeln auch Exkursionen unsere internationale Orientierung wider. Exkursionen ermöglichen die Auseinandersetzung und ein Kennenlernen vieler Destinationen, Länder und andersartiger Kulturräume, getreu dem Motto: „Wir nehmen unsere Studies mit raus.“ Denn es sind gerade die akademischen Studienreisen, die für viele unserer Studierenden und Ehemaligen nicht nur ein, sondern DAS Highlight ihres Studiums und oft eine Erweiterung des eigenen Horizontes bedeuten. Zahlreiche Termine bei Unternehmen ermöglichen dabei eine Verbindung von Theorie und Praxis. Aber Exkursionen bedeuten weitaus mehr: einzigartige Erlebnisse, bereichernde Begegnungen, Teamerfahrungen, es sind für alle Teilnehmer*innen konkret erlebbare Lern- und Erfahrungsprozesse. Noch heute erzählen uns unsere Absolvent*innen begeistert von den gemeinsamen Field Trips. Beispielhaft möchten wir unsere Ziele in Vancouver und New York sowie Montreal/Toronto in Nordamerika, China, Thailand und Sri Lanka in Asien, Oman und Dubai (VAE) im Nahen Osten oder St. Petersburg in Russland herausstellen. Ebenso sind Metropolen in Spanien oder die Destination Zypern regelmäßige Ziele unserer Field Trips.

Kolloquium der HOST in Mumbai

Jede Exkursion ist dabei einzigartig und es gibt unglaublich viele Anekdoten und wunderschöne Momente. In besonderer Erinnerung ist beispielsweise die LTM- und MBA-Exkursion nach New York im Jahr 2004 geblieben, bei welcher zur gleichen Zeit der New York Marathon stattfand. Einen bleibenden Eindruck hat der Field Trip nach Indien aus dem Jahr 2007 hinterlassen. Das Land der Kontraste, - „Incredible India“-, wir haben es selbst erfahren. Die beiden Betreuer beziehungsweise Organisatoren der Exkursion, Prof. Dr. Patrick Moore und Steffi Schnierer, erinnern sich dabei ebenso an das Kolloquium unserer indischen MBA-Studentin, Sagarika Joshi née Jakhadie, welches in Mumbai stattfand. Der Studentin wurde damit an einem außergewöhnlichen Ort ihr erfolgreicher Studienabschluss ermöglicht. Etwas Besonders war ebenso unser Besuch bei Seenomaden des Andamanischen Meeres während der TDS Exkursion nach Thailand im Jahr 2017. An unsere Exkursion 2019 ins Sultanat Oman denken wir gern zurück, denn Ammar, unser syrischer TDS-Student, führte vor Ort oft die Kommunikation in seiner Landessprache und ermöglichte besondere Gruppenerlebnisse.

Mit einem Schmunzeln denken wir an die „Indisch-Pakistanische Nacht“ beziehungsweise „Rest of the World Party“ unserer MBA-Studierenden zurück. Dahinter verbergen sich zwei Kochabende unserer Studierenden aus dem Jahr 2005. Wir vermuten, dass es zur „Indisch-Pakistanischen Nacht“ so gut wie keinen leeren Kochtopf mehr in Holzhausen gab.

Palästina und Ecuador, Osteuropa und Skandinavien, Mittel- und Südamerika oder Südostasien – praktisch haben wir bereits Studierende aus unzähligen Ländern während ihrer Zeit an der Hochschule Stralsund begleitet, sie in ihrer Persönlichkeit gefördert und darin unterstützt, erfolgreich ihren Weg für die Zukunft zu finden. Und genau darin liegt der besondere Reiz unserer Arbeit. Voller Stolz blicken wir zurück auf mindestens 30 Herkunftsländer unserer Studierenden, Alumni, Dozent*innen sowie erkundete Destinationen durch Exkursionen.  Aber wahrscheinlich sind es viel mehr …

Hilfskraft. Evgeniya arbeitet als Executive Assistant bei International Business Congress e.V., einem Lobbyverband im Bereich Energie, der russische, europäische und asiatische Unternehmen verbindet.

Auch für unsere indische MBA-Absolventin Sagarika Joshi née Jakhadie ist Deutschland zur Wahlheimat geworden. Seit mehr als zehn Jahren lebt sie im Raum Frankfurt/Main und arbeitet im Kreditmanagement bei der KfW-IPEX Bank.