Norwegen - Norwegian University of Science and Technology
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Erfahrungsbericht
Fabian M., Leisure and Tourism Management, 7. Semester, Norwegen, Ålesund, Norwegian University of Science and Technology, Wintersemester 2023/24
Für mein Auslandssemester habe ich mich für die kleine Küstenstadt Ålesund in Norwegen entschieden. Ausschlaggebend waren vor allem die angebotenen Fächer, aber auch die Lage umringt von Bergen und an der Küste war ein wichtiger Faktor für mich.
Die Vorbereitung verlief relativ entspannt. Nachdem ich die positive Rückmeldung vom International Office erhalten hatte, musste ich noch einige Zeit auf die E-Mail von der NTNU warten. Sobald diese jedoch eingetroffen war, ließ sich alles schnell klären. Kurz vor Beginn des Semesters erhält man die Möglichkeit, ein Zimmer in einem der Studentenwohnheime zu buchen. Das kann ich persönlich sehr empfehlen, da die Universität etwas außerhalb des Stadtkerns liegt und fast alle anderen Studierenden (sowohl internationale als auch lokale) in den Wohnheimen wohnen. Zudem macht es die Organisation um einiges einfacher. Alles wird über die Studentenwohlfahrtsorganisation SIT geregelt, die einem im Laufe des Semesters immer wieder begegnen wird.
Von deutscher Seite wird man oft darauf hingewiesen, sein Learning Agreement frühzeitig einzureichen. Von norwegischer Seite wird hingegen empfohlen, dies erst vor Ort zu erledigen, da sich die Kurse kurzfristig ändern können. Meine Empfehlung: Schaut euch die Kurse des Vorjahres an und macht euch keinen Stress. Vor Ort wird in der Regel auch alles getan um euch zu helfen, die gewünschten Kurse zu belegen. Ich konnte beispielsweise problemlos an einem Masterkurs teilnehmen, obwohl ich noch im Bachelor studiere. Änderungen an der Kurswahl sind bis Mitte September möglich.
Das Wintersemester in Norwegen beginnt bereits Mitte August. Das sollte man unbedingt einplanen, da man mindestens seine Semesterferien opfern muss. Ich selbst hatte keine Überschneidungen mit Prüfungen in Deutschland, habe aber andere Studierende kennengelernt, die etwas später angereist sind, um ihr Semester an der Heimatuni abzuschließen. Auch das war problemlos möglich.
Die NTNU in Ålesund organisiert zusammen mit SIT eine umfangreiche Welcome Week, in der man alle anderen internationalen Studierenden kennenlernt und viel gemeinsam unternimmt. In dieser Woche erhält man auch genaue Informationen zu organisatorischen Themen.
Je nach Kurswahl kann das Semester direkt voll durchstarten oder langsam beginnen. Ich empfehle, die freie Zeit zu nutzen, solange man sie hat. Der Sommer geht schnell vorüber, und im Herbst werden die Tage deutlich kürzer und das Wetter ungemütlicher. Zudem steigt dann der Workload. Generell hat man während des Semesters mehr zu tun, da viele Gruppenarbeiten anfallen. Dafür fällt die Prüfungsphase deutlich entspannter aus. Das Semester endet offiziell kurz vor Weihnachten. Je nach Prüfungen kann es sein, dass man bis Mitte Dezember beschäftigt ist (wie in meinem Fall), oder schon Anfang Dezember fertig ist (wie einige meiner Kommilitonen).
Die Sprache ist logischerweise Norwegisch, und diese wird auch oft gesprochen. Allerdings kann wirklich jeder Englisch und wird dies auch mit dir sprechen. Die Norweger gelten allgemein als eher zurückhaltend und introvertiert, was ich aber nur bedingt bestätigen kann – besonders, wenn Alkohol ins Spiel kommt. Im Grunde gilt aber wie überall, sei offen und trau dich mit den Leuten zu reden.
Die NTNU bietet zahlreiche Freizeitaktivitäten an, von klassischen Sportarten wie Fußball und Volleyball bis hin zu speziellen Angeboten wie Calisthenics ist einiges dabei. Ansonsten bleibt einem aber auch noch die beeindruckende Natur, von der man umgeben ist, in der man wandern, im Fjord Kanu fahren oder (mit etwas Erfahrung) an der Küste surfen kann – (passt auf die Steine auf)
Insgesamt hatte ich eine großartige Zeit und kann jedem ein Auslandssemester in Norwegen empfehlen. Man sollte sich allerdings bewusst sein, dass der Fokus in diesem Semester eher auf Unternehmungen, Natur und Uni liegt und weniger auf einer Party nach der anderen (Alkohol ist wirklich teuer). Wer mit etwas mehr Regen und ab dem Herbst mit weniger Licht zurechtkommt, wird jedoch definitiv eine fantastische Erfahrung machen. An schönen Tagen gibt es kaum einen schöneren Ort.