Schweden - Dalarna University
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Erfahrungsbericht
Emily D., Leisure and Tourism Management, 5. Semester, Schweden, Börlange, Högskolan Dalarna, Wintersemester 2024/25
Studieren am modernsten Campus Schwedens
Bewerbungsprozess & Vorbereitung
Für mich war schon sehr früh klar, dass ich mein Auslandssemester gerne in Schweden verbringen möchte. Da ich auch schon an der Hochschule schwedisch gelernt hatte, wollte ich unbedingt das Land kennenlernen.
Der Bewerbungsprozess wirkte zunächst sehr überwältigend auf mich, aber mithilfe der Erasmus-Checkliste stellte sich später doch alles als unkomplizierter dar als gedacht.
Bei der Wahl der Partnerhochschule in Schweden entschied ich mich für die Högskolan Dalarna, die im Herzen der Provinz Dalarna liegt. Da ich in meiner Freizeit, vor allem die Natur erkunden wollte, entschied ich mich mit dem Auto anzureisen, um in der ländlichen Region auch problemlos abgeschiedene Orte gut erreichen zu können (was ich nur empfehlen kann, wenn man was von der Umgebung erleben möchte).
Wohnungssuche & Unterkunft
Die Wohnungssuche stellte sich zunächst als recht unübersichtlich und verwirrend heraus, da die Webseite des Wohnungsanbieters Tunabyggen überwiegend auf schwedisch war. Letztlich war die Wohnungssuche aber doch einfacher als gedacht. Zur Auswahl standen unter anderem Studentenwohnheime und WG- Zimmer, auf die man sich bewerben konnte. Ich erhielt ein Angebt für ein 19 m² großes Zimmer im Studentenwohnheim Locus mit eigenem Badezimmer für etwa 410 € im Monat. Die Küche teilte ich mir mit sieben weiteren Personen. Zudem ist der neue Campus etwa 25 Gehminuten vom Studentenwohnheim entfernt.
Studium & Hochschule
Als ich im Herbst 2024 mein Auslandssemester an der Hochschule begann, hatte ich das besondere Glück, an einem gerade neu eröffneten Campus zu studieren – dem modernsten in ganz Schweden. Das Semester war in zwei Teile aufgeteilt. Bereits im November fand die erste Prüfungsphase statt. Die zweite folgte dann im Januar. Dadurch wurden die Abgaben der Prüfungsleistungen und Klausuren über das Semester verteilt und man hatte am Ende des Semesters nicht den großen Prüfungsstress. Der größte Teil der Leistungserbringungen waren Hausarbeiten, Abgaben und Präsentationen. Ich hatte sehr wenige und sehr unregelmäßig Vorlesungen. Jede Woche war anders strukturiert und auch der Arbeitsaufwand variierte stark. Einige Wochen waren entspannter, während andere Wochen vollgepackt mit Abgaben, Aufgaben und Vorlesungen waren. Zudem waren manche Abgaben noch nach dem offiziellen Semesterende fällig. Dennoch hatte ich im Semester viel mehr Zeit, die ich für Freizeitaktivitäten und Reisen nutzen konnte. Ich hatte mir zwar gewünscht meine Schwedisch Kenntnisse anzuwenden und zu verbessern, aber da sowohl im Studentenwohnheim als auch in meinen Vorlesungen hauptsächlich Internationale Studenten waren, konnte ich das leider nicht. Dafür haben sich aber mein Englisch sehr verbessert.
Freizeit & Reisen
Borlänge ist eine Kleinstadt, die für Studierende alles bietet, was man so im Alltag benötigt. Es gibt ein großes Einkaufszentrum, einige Bars und Restaurants. Wer sich aber eine große lebendige Stadt erhofft, den muss ich leider enttäuschen. Dennoch hat Borlänge super viel zu bieten und ich bin mehrmals bei Vergünstigungen und kostenlosen Angeboten positiv überrascht worden. Ich würde jedem mittwochs die Bar O´Learys empfehlen. Studierende haben dort die Möglichkeit kostenlos Karaoke zu singen, Billard, Darts, Shuffleboard oder Bowling zu spielen. Bei Fritidsbanken kann man sich kostenlos Freizeitequipment, wie Fahrräder, Snowboards oder Schlittschuhe leihen. Im Winter hat man dann die Möglichkeit sich dort kostenlos Ski Equipment zu leihen und im nahe gelegenen Skigebiet Romme Alpin Ski zu fahren. Mittwochs gibt es sogar Studentenrabatte für den Skipass.
Die Natur in und um Borlänge hat mich auch sehr begeistert. Im Sommer kann man wunderbar wandern oder schwimmen gehen und im Winter Schlittschuhlaufen, Ski fahren, Rodeln und vieles mehr. Die Lage der Kleinstadt ist auch perfekt um Tagesausflüge in nahegelegene Städte wie Uppsala, Rättvik oder Stockholm zu machen (diese kann man auch gut mit dem Zug erreichen) oder auch an abgelegenere Orte zu fahren und dort die Natur zu bestaunen.
Man muss sich bewusst sein, dass es im Wintersemester recht schnell dunkel wird und es sehr kalt werden kann. Ende November bis Anfang Januar wurde es teilweise schon vor 15 Uhr dunkel. Dennoch konnte ich einen sehr sonnigen Spätsommer mit warmen Temperaturen genießen.
Fazit
Ich bin sehr zufrieden mit meinem Auslandsaufenthalt und bin sehr froh, mich für diese Region entschieden zu haben. Die Hochschule an sich hat mir auch sehr gut gefallen, allerdings bin ich nicht so gut mit dem unregelmäßigen Stundenplan und den Prüfungsleistungen zurechtgekommen. Wenn man allerdings ein Fan von Hausarbeiten, Präsentationen und Research ist, dann würde ich die Uni auf jeden Fall empfehlen.
Auch wenn die Stadt klein ist, kein allzu aufregendes Nachtleben hat und als die hässlichste Stadt der Region gilt, habe ich Borlänge in mein Herz geschlossen und kann den Auslandsaufenthalt nur weiterempfehlen.