Studium

Peru - Universidad San Ignacio de Loyola

Erfahrungsbericht

Emma P., Leisure and Tourism Management, 6. Semester, Peru, Lima, Perú-Universidad San Ignacio de Loyola (USIL), Sommersemester 2024

Bewerbungsprozess und Visum

Die Bewerbung an der USIL war etwas komplexer vergleichsweise mit EU-Partneruniversitäten, jedoch keine Herausforderung an sich, denn es werden lediglich mehr Dokumente erfordert, was einem aber klar kommuniziert wird. Außerdem ist es wichtig, dass man sein Visum vor Einreise erhält, denn das Touristenvisum reicht nicht für das ganze Semester aus. Dieser Prozess ist normalerweise nicht kompliziert, da sich die USIL darum kümmert und das Visum beantragt. Im Notfall kann man allerdings auch mit einem Touristenvisum einreisen und dieses dann vor Ort in der Migrationsbehörde ändern lassen. 

Kurse und Organisation vor Ort

Die USIL ist eine sehr große Universität und bietet daher auch Kurse aus sämtlichen Studiengängen an, welche man als International Student alle frei zur Verfügung hat. In der Woche vor des offiziellen Vorlesungsstart bietet die USIL die Möglichkeit sich in die Kurse einzuschreiben, was vorher noch nicht möglich ist. Bei Problemen der Einschreibung gab es extra Tage, an denen man in das International Office gehen konnte und einem die Kurse und alternativen gezeigt wurden und die Einschreibung konnte dort vor Ort durchgeführt werden. Während des Semesters lief die Kommunikation mit dem International Office deutlich schneller ab als vor der Mobilität und man hatte auch die Möglichkeiten auf WhatsApp zu kommunizieren oder einfach ins Office zu gehen. Zu Beginn der Mobilität wurde ich herzlich Empfangen und es wurden gerade zu Beginn viele Aktivitäten wie Ausflüge angeboten, an denen man teilnehmen konnte und die Möglichkeit hatte andere internationale Studenten kennen zu lernen. Und Obwohl die Universität sehr groß ist und über zwei Campus verfügt, findet man sich schnell zurecht, denn jedes Gebäude ist gut ausgeschildert.

Das Studienleben in Lima und an der USIL

Anders als die Hochschule Stralsund, ist die Universität deutlich größer und es kommt selten vor, dass man die gleichen Kommilitonen in mehreren Kursen hat. Der Campus ist schön und modern und mehrmals die Woche finden kleine Events statt, was es nie langweilig werden lässt. Die Kurse sind auf jeden Fall leicht zu bestehen, allerdings erfordert dies eine kontinuierliche Mitarbeit. Das Prinzip des Unterrichts und der Vorlesung lässt sich nur schwer mit der Hochschule Stralsund vergleichen und man muss sich an den Studienalltag auf jeden Fall erstmal umgewöhnen. Man hat so gut wie jede Woche Präsentationen, Abgaben oder kleinere Examen, welche aber nicht sehr schwer gewertet werden. Auch die mündliche Mitarbeit wird in einigen Fächer bewertet. Dafür ist die Endprüfungsphase allerdings bei weitem nicht so stressig wie in Stralsund, da sich die Examen und Präsentationen am Ende vom Anspruch und der Arbeitslast kaum unterscheiden von denen während des Semesters. Außerdem sind viele Kurse hybrid, was erlaubt, dass man bis zu 50% der Stunden virtuell mitmachen kann. Jedoch empfiehlt es sich präsent dabei zu sein, denn viele Dozenten bevorzugen das und man kann nicht immer damit rechnen Stunden virtuell mitzumachen, denn Präsentationen und Prüfungen sind oft nur präsent möglich. Darüber hinaus gibt es eine Anwesenheitspflicht und man darf während des Semesters nur höchstens 30% fehlen, was allerdings auch Vorteile hat, denn dadurch bleibt man aktiv dabei und ich hatte das Gefühl am Ende mehr von den Fächern behalten zu haben. Die Kursauswahl ist sehr groß und es gibt viele Kurse, die auf Englisch unterrichtet werden. Ich kann es aber auch empfehlen einen oder zwei Kurse auf Spanisch zu belegen, wenn man schon einigermaßen sicher in der Sprache ist, denn durch die Gruppenarbeiten und Präsentationen haben sich meine Sprachfähigkeiten sehr verbessert und es ist eine gute Übung. Durch die große Kursauswahl kann man sich theoretisch den Stundenplan so legen wie es passt, wenn man flexibel in der Auswahl ist. Allerdings sollte man wissen, dass hier Kurse ab sieben Uhr morgens bis 22 Uhr abends stattfinden können und dies auch samstags. An das frühe Aufstehen kann man sich jedoch sehr schnell gewöhnen und in der Freizeit hat man Möglichkeiten Aktivitäten wie Surfen, Spaziergänge in Parks, Besuchen in Cafés oder Museen und vieles mehr nachzugehen. Auch manche Feiertage und die hybriden Kurse erlauben es einem während des Semesters zu reisen für einige Tage.

Kultur und Ambiente

Was man wissen sollte, ist, dass Peru ein sehr vielfältiges Land ist und es innerhalb riesige Unterschiede der Menschen, Landschaften und Infrastrukturen gibt, welche sehr regionsabhängig sind. In Lima ist die Infrastruktur recht gut entwickelt, nur der Verkehr ist sehr lästig auf den Autobahnen, da es so gut wie immer Stau gibt. Von daher muss man abwägen, ob man lieber nah an der Uni wohnen möchte oder näher an den Attraktivitäten, Bars und Küste leben möchte. Denn auch wenn die Uni nur 10km von Miraflores beispielsweise entfernt liegt, muss man morgens und abends ungefähr eine Stunde Fahrtweg einberechnen. Generell kann ich aber Miraflores oder Barranco zum Wohnen empfehlen, da man hier sehr viele Aktivitäten machen kann, viele Cafés, Bars und Museen vor Ort hat und auch dicht am Meer ist, wenn man beispielsweise gerne surfen möchte. In Miraflores und Barranco gibt es deutlich mehr Touristen als in anderen Distrikten Limas und es kann, sein, dass sich der ein oder andere hier wohler fühlt. Denn auch zu dem Aspekt der Sicherheit, kann ich sagen, dass Miraflores und Barranco und die sichersten Orte in Lima sind. Allerdings habe ich mich niemals unwohl gefühlt und man kann auch mit gutem Gewissen in andere Bezirke gehen, aber man sollte sich vorher immer informieren und nicht nachsichtig mit seinen Wertsachen umgehen. Die Menschen in Peru sind sehr warmherzig und immer hilfsbereit, sollte man eine Frage haben. Generell sind viele Menschen sehr offen und interessiert einen kennen zu lernen. Ich kann auf jeden Fall empfehlen so viele Orte wie möglich in Peru zu bereisen, da es so viel Spannendes zu sehen gibt. Gerade die Selva (Dschungel) ist einzigartig und unterscheidet sich sehr von jeglicher Natur, die ich bisher bereist habe. Auch Cusco, eine Stadt in der Nähe des Machu Picchus, ist definitiv eine Reise wert, denn die Natur und die Ruinen der Inkas sind sehr besonders. Außerdem hat Peru eine der besten Küchen der Welt und hier habe ich Gerichte probiert, die einen unvergleichlichen Geschmack haben und sehr lecker sind. Glücklicherweise wurden mir einiger meiner peruanischen Lieblingsgerichte beigebracht und kann sie nachkochen.

Fazit

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich eine sehr schöne und unvergessliche Zeit hatte, in der ich eine neue Kultur und besondere Menschen kennenlernen durfte, die immer in meinem Herzen bleiben werden. Ich kann es jedem weiter empfehlen ein Auslandssemester in Peru und an der USIL zu machen, der Lust auf unvergessliche Erlebnisse hat und offen für einen anderen Lebensstyl und neue Eindrücke ist.