Studium

Bali, Denpasar - Universitas Warmadewa (UNWAR)

Zwischen Reisterrassen, Tempeln und Surfbrettern: Mein Auslandssemester auf der Insel der Götter

Juliana Verona V., Leisure and Tourism Management, 5. Semester, Bali, Denpasar, Universitas Warmadewa (UNWAR), WIP Program, Wintersemester 23/24

Vorbereitung

Bali steht, seit ich mir zurück erinnern kann, schon immer ganz oben auf meiner Reiseliste. Als nun das Auslandssemester anstand, war für mich klar, dass ich weit weg von Deutschland in eine ganz andere Kultur eintauchen möchte. Ich konnte bereits im Vorfeld einige Einblicke in das Studium und das Leben dort im Gespräch mit anderen HOST-Studierenden erlangen, die ihr Auslandssemester in Bali absolviert haben. Hier konnte ich gute Tipps bekommen und ich bin mit einem guten und sicheren Gefühl losgeflogen. Ich habe mich über AsiaExchange bei dem Warmadewa International Program (WIP) beworben. Die Kommunikation mit AsiaExchange ist sehr unkompliziert, sie übernehmen den Bewerbungsprozess an der Universität und ich habe innerhalb weniger Tage eine Zusage erhalten. Bei Fragen waren die Mitarbeiter von AsiaExchange immer gut erreichbar und haben schnell geantwortet. AsiaExchange erstellt ein paar Wochen vor Anreise eine Facebook- sowie Whatsapp-Gruppe. So kann man bereits im Vorfeld andere kennenlernen und sich ggf. zu Wohngruppen zusammenfinden. Ich habe in den Gruppen bereits vier meiner engsten Freunde auf Bali kennengelernt und wir konnten uns austauschen, was wir alles einpacken und uns gegenseitig Sorgen und Ängste nehmen. Außerdem ist es sehr beruhigend zu wissen, dass man im Ausland bereits jemanden kennt.

Wohnungssuche

Auf Bali ist es für ausländische Studierende gängig, sich mit mehreren Studierenden zusammen zu tun, und eine Villa anzumieten. Die Villen verfügen meistens auch über einen Pool, welcher bei den heißen Temperaturen sehr angenehm ist und von uns viel genutzt wurde. Meist hat jede/r Student/in ein eigenes Zimmer mit eigenem Bad und geteiltem Gemeinschaftsbereich und Küche. Die Küche wird wenig benutzt, denn auf Bali ist es absolut nicht gängig und auch sehr teuer, selbst zu kochen. Man geht gerne zu Warungs, also lokalen Restaurants, welche preislich sehr niedrig liegen. Für einen vollen Teller bezahlt man circa 1,50€. Ansonsten gibt es je nachdem wo man wohnt, auch viele westliche Cafés und Restaurants, diese sind dann etwas teurer. Der Wohnort ist sehr wichtig auf Bali. Denpasar würde ich nicht zum Wohnen empfehlen, es ist sehr laut und nicht auf Touristen ausgelegt.

Gute Wohnorte sind Canggu oder Seminyak. Ich habe mich bereits von Deutschland aus mit einigen Studierenden zusammengeschlossen und eine Villa gebucht, was ich jedoch nicht empfehlen würde. Die Preise vor Ort sind besser und es ist sinnvoll, sich die Zimmer anschauen zu können, da die Villen online oft besser dargestellt werden, als sie sind, und erhebliche Baumängel oder Baustellen direkt vor der Haustür gerne verschwiegen werden.

Kultur und Religion

Balinesen sind sehr spirituelle Menschen und die Kultur und der Glaube ist fest im Alltag verankert. Es ist die einzige Insel in Indonesien, auf der über 90 % der Bevölkerung dem Hinduismus angehören. Der balinesische Hinduismus ist stark vom Buddhismus geprägt. Bevor man auf diese besondere Insel kommt, sollte man sich mit dem Glauben und der Kultur beschäftigt haben, sodass man den Menschen und der Kultur respektvoll begegnen kann. Wenn man durch die Straßen geht, sieht man überall Tempelanlagen, Opfergaben und Räucherstäbchen vor jedem Geschäft und Stand, und Statuen, um die Götter zu ehren. Man sollte dieser Kultur mit Neugier begegnen, viele Balinesen freuen sich sehr, mehr über ihr Leben und ihren Glauben zu erzählen.

Alltag

Es ist kaum vermeidbar, sich einen Scooter zu mieten. Ein Scooter kostet circa 50 Euro im Monat. Dies ist das Hauptverkehrsmittel und man kommt damit überall hin. Mit ein bisschen Übung vertraut man sich und dem Scooter schnell. Ich habe in Canggu gewohnt, bis zur Universität in Denpasar fährt man ungefähr 40 Minuten. Die Vorlesungen sind auf Englisch und da es ein International Program ist, hat man Vorlesungen nicht mit einheimischen Studierenden. Die Vorlesungen finden von Montag bis Mittwoch statt, und am Donnerstag gibt es eine Exkursion. Es gibt zwei Prüfungsphasen und zwischendrin müssen in vielen Fächern Abgaben erstellt werden.  Bahasa Indonesia, die Landessprache, wird in einem obligatorischen Kurs gelehrt. Die Balinesen freuen sich sehr, wenn man versucht mit ihnen auf Bahasa zu sprechen und gerade weiter weg von den Touristenhotspots kann die Bevölkerung nur selten Englisch. Die Sprache ist einfach und schnell zu lernen.

Freizeit

Da man 3 Tage Wochenende und eine Woche Ferien nach der ersten Prüfungsphase hat, bleibt viel Zeit zum Erkunden und Reisen. Die Nachbarinseln sind schnell erreicht und lohnen sich sehr, aber auch auf Bali gibt es sehr viel zu entdecken. Nach der Uni bin ich sehr gerne surfen oder zum Yoga gegangen.

Fazit

Ich kann ein Auslandssemester auf Bali jedem empfehlen, der an fremden Kulturen interessiert und weltoffen ist. Bali ist sehr anders als Deutschland, das muss man wissen. Die Erfahrungen und Freundschaften, die ich aus meiner Zeit auf Bali mitnehme, werde ich für immer in meinem Herzen tragen. Es war eine ganz besondere Zeit.

Es gibt eine Organisation, Bali Study Guide, die mit der Uni zusammenarbeitet, die viele Angebote für Studierende hat. Sie bieten zb. Scooter, Villen, Ausflüge und Support im Notfall an. Auch wenn der Kontakt dadurch, dass eine Deutsche Mitgründerin ist, einfach scheint, rate ich sehr davon ab, über diese Organisation zu buchen. Die Scooter stellen ein echtes Verkehrsrisiko dar, die Villen sind sehr teuer im Vergleich, und die Kommunikation ist fast unmöglich.

Tipps:

  • Whatsapp und Facebook-Gruppen von AsiaExchange nutzen
  • 2 Wochen vor Unistart anreisen, um sich mit allem vertraut machen zu können und der Jetlag nicht in die Unizeit fällt
  • Viel reisen, die Zeit ist viel kürzer, als man meint
  • Trotzdem die Uni ernst nehmen, Abgaben fristgerecht einreichen
  • Zweithandy mitnehmen zum Navigieren auf dem Scooter, Handys werden schnell gestohlen
  • Tragt auf dem Scooter immer einen Helm! Es gibt viele Unfälle.