Meine Erfahrung – Studieren mit Kind

Ich entschloss mich relativ spät, ein Studium aufzunehmen. Die Entscheidung für die Hochschule Stralsund ist schnell gefallen. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch keine Kinder und war flexibel bezüglich der Unterrichtszeiten. Im dritten Semester wurde ich dann schwanger und es kamen neue Herausforderungen auf mich zu. Studieren, Schwangerschaft und dann mit Baby, ob das alles machbar ist, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Da die Hochschule Stralsund sehr familiär gestaltet ist und ich bis dahin nur gute Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Professoren und Mitarbeitern gemacht habe, suchte ich Beratung im Studienbüro welche Möglichkeiten es gibt, um ein Studium mit Baby zu bewerkstelligen. Die Schwangerschaft verlief ohne Probleme, so dass ich fast alle Vorlesungen wahrnehmen konnte. Für vereinzelt ausgefallene Vorlesungen erfuhr ich großen Rückhalt durch Mitkommilitonen und Professoren welche mir die fehlenden Unterlagen zur Verfügung stellten und auch für Erklärungen jederzeit ein offenes Ohr hatten.

Hochschwanger standen dann die Semesterprüfungen an. Auch da konnte ich eine individuelle Lösung mit dem Studienbüro und den Professoren vereinbaren die es mir ermöglichte, auch kurzfristig noch von den Prüfungen zurückzutreten, sollte es gesundheitliche Einschränkungen geben. Die gab es zum Glück nicht und ich absolvierte alle Prüfungen fristgerecht. Am 14.02.2015 kam dann mein Sohn zur Welt. Die erste Zeit war natürlich eine gewaltige Umstellung. Um Zeit für ihn und mich zu haben, entschied ich mich für ein Urlaubssemester welches problemlos möglich war. Mit vollem Einsatz startete ich dann in das Folgesemester.

Das problemlose Weiterstudieren trotz Baby war dank meinem Mann, der die Elternzeit übernahm und Oma die jederzeit eingesprungen ist, wenn eine Vorlesung kurzfristig verschoben wurde, möglich. Das Angebot der Kinderbetreuung und der kostenlosen Mahlzeiten für Kinder von Studierenden kam für mich aufgrund der langen Fahrtstrecke nicht in Betracht, bestand aber zu jeder Zeit. Auch die Spielräume für Eltern und Kinder sind sehr schön gestaltet und über einen Transponder jederzeit verfügbar. Zum Herbst fand dann ein Bäumchenfest statt an dem jedes neu geborene Kind von Studierenden und Mitarbeitern dank eines Paten ein Bäumchen gepflanzt bekommen hat. Hierzu danke ich unserem Bäumchen-Paten Prof. Richter noch einmal ganz herzlich. Dazu wurde ein liebevoll gestaltetes Kinderfest, über das sich nicht nur wir als Eltern, sondern auch die Kleinen sehr gefreut haben, organisiert.

Ein tolles Angebot seitens des Familiencenters war die Möglichkeit kostenlos Babykleidung zu erhalten. Dies ist gerade für Studierende mit wenig Geld ein schönes Angebot. Die Finanzierung des Studiums musste ich selbst übernehmen, die Möglichkeit Bafög zu beziehen bestand leider nicht. Hier wären generelle Änderungen für „Spätstudierende“ auf politischer Ebene wünschenswert. Mit Kind war die Studienfinanzierung über Erspartes natürlich erschwert, aber trotz allem machbar.

Rückblickend kann ich sagen, dass ein Studium, auch mit Kind, durchaus realisierbar ist und ich seitens der Hochschule viel Unterstützung und Verständnis erfahren habe.

Anke Wehrmann

BWL-Studium

Studieren trotz Hindernissen?
Oder gerade deswegen? Eine Ausbildung, bereits Berufserfahrung, kein Abitur und trotzdem immer den Wunsch noch mehr im Leben zu lernen und neue Herausforderungen anzupacken? Genau in dieser Situation stand ich, als ich mich noch in Elternzeit mit unserer Jüngsten befand und es stand fest: Ich möchte unbedingt studieren und dies an der Hochschule Stralsund. Ausschlaggebend waren dafür die räumliche Nähe sowie der guten Erfahrungen, die mein Mann bereits während seines Masterstudiums mit Familie an der Hochschule machte.

Wenn nicht jetzt, wann dann?
Nach bestandener Aufnahmeprüfung zur Hochschulberechtigung konnte ich im September 2017 mein Bachelor-Studium Medizinisches Informationsmanagement/eHealth beginnen.
Zu dieser Zeit waren unsere drei Kinder gerade drei, vier und sechs Jahre alt. Einschulung, Kindergarteneingewöhnung und gleichzeitiger Beginn des Studiums verlangten einiges an Organisation, Struktur und Disziplin ab.

Mitten im Studium!
Inzwischen sind einige Semester vergangen, Herausforderungen bleiben.
Es gibt sogar immer wieder Tage, da kommt mir durchaus der Satz in den Kopf: „Man muss wirklich ein bisschen verrückt sein, mit Familie und Kindern zu studieren.“
Es macht doch einen großen Unterschied, ob ich neben dem Studium noch einen Berg von Verpflichtungen und Verantwortung habe, oder mich ganz und gar dem Lernen, einer Hausarbeit oder der Vor-und Nachbereitung einer Vorlesung widmen kann. Neben dem Studium fallen mit Kindern eine Vielzahl von Aufgaben, Terminen, Verpflichtungen, Arbeiten und natürlich Familienzeiten an. Gerade in Prüfungszeiten scheint die Lernzeit einfach viel zu knapp zu sein.

Jedoch ist es machbar und das Ergebnis bestandener und gut bestandener Prüfungen freut mich hier umso mehr.    

Ein Anlaufpunkt und große Hilfe war und ist mir hier immer wieder das Familiencenter der Hochschule. Für mich persönlich waren folgende Angebote von besonderer Bedeutung:

• die Realisierung der individuellen Studienverlaufsplanung,
• die Kinderferienfreizeit während der Prüfungszeit,
• die Weihnachtsfeier für Familien,
• AStA-Kindersachenflohmarkt
• das kostenlose Mittagessen für Kinder in der Hochschulmensa.
• Und viele weitere Angebote, die spezielle für hochschulangehörige Eltern angeboten werden.

Auch, wenn ein Studium mit Kindern und Familie viel von Herausforderungen geprägt ist, ist mein Resümee, jetzt nach fünf Semestern Studium:

1. Man entwickelt sich auf Grund der Kinder weiter.
2. Fähigkeiten, von denen man vorher nichts wusste, werden entdeckt.
3. Man lernt, Lernzeiten unwahrscheinlich effektiv zu nutzen.

Eva Späck

Bachelor-Studium Medizinisches Informationsmanagement/eHealth