Sie ist im Laufe von mehr als 30 Jahren zu einer Institution geworden, einer Plattform für Ideen für Erneuerbare Energien von heute und morgen – Die REGWA, die dieses Jahr vom 13. bis 15. November stattfindet. Beim Symposium für Regenerative Energien und Wasserstofftechnologien, wie sie ausgeschrieben heißt, kommt die Fachwelt zusammen, treffen Expert*innen auf Praktiker*innen und in Form unserer Studierenden auf die Fachkräfte von morgen.
„Das Programm ist eine gute Mischung aus internationalen Gastvorträgen, technologiespezifischen Beiträgen und Beispielen aus der Praxis“, erklärt Romy Sommer, die die REGWA mit dem Leiter des Direktoriums des Instituts für Regenerative EnergieSysteme, Prof. Dr. Johannes Gulden, organisiert. Die Anmeldezahlen sind entsprechend gut.
Peter Drews-Walkling von der Technischen Hochschule Lübeck spricht über Grüne Energie für die Mobilität, Luiz Meyer von der Universität Blumenau in Brasilien gibt einen Überblick über Erneuerbare Energien in Brasilien Andre Jakowlow von der Energieberatung MV bespricht Grundlagen der Energieeffizienz in Gewerbe und Industrie anhand praktischer Beispiele.
Über das Vortragsprogramm hinaus zeigt sich die Hochschule klassischerweise entsprechend praxisnah. Einer der neuen Wasserstoffbusse der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen (VVR) wird bei der REGWA vorgestellt werden. Die Busse sind aus dem HyPerformer-Projekt finanziert, das die HOST fachlich von Anfang an begleitet hat.
Wasserstoffbus des VVR wird präsentiert
Der erste von drei Brennstoffzellen-Bussen war bei einem Termin mit Ministeriumsvertreter*innen Ende Oktober präsentiert worden. Die Fahrzeuge des Herstellers Caetano vom Typ „H2.City Gold“ werden nach Angaben des VVR mit emissionsfreiem Wasserstoff betrieben. Sie würden einen entscheidenden Schritt für die Antriebswende im regionalen Personennahverkehr bei der VVR markieren. Die VVR wird die drei 12-Meter-Busse, die über eine Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstoffzelle (PEM) von Toyota mit einer Leistung von 60 kW verfügen, unter realen Bedingungen im Linienverkehr testen. Der erste Einsatz wird auf der Langstrecke zwischen Tribsees und Sanitz sowie auf kürzeren Routen rund um Grimmen und Stralsund erfolgen, so heißt es in einer Presseerklärung des Landkreises. Der Caetano H2.City Gold schaffe mit einer einzigen Betankung über 400 Kilometer bei einem Verbrauch von 6-7 kg Wasserstoff auf 100 Kilometer. Mehr dazu lesen Sie hier.
Praxisnähe schafft Highlights im Programm – Exkursion zu LIKAT und IGP
„Wir am IRES freuen uns, dass mit den H2-Bussen die Technologie nun auch in der Region angekommen ist und ein erster Schritt zum Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur getan ist. Wir sind zuversichtlich, dass in naher Zukunft weitere Schritte folgen werden“, erklärt Romy Sommer. Die Exkursion zum Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT) und zum Fraunhofer-Institut für Großstrukturen in der Produktionstechnik (IGP) nach Rostock ist außerdem ein Highlight.
Feste Partner*innen der REGWA
... sind Unternehmen wie zum Beispiel die e.dis, die Stralsunder Stadtwerke, die APEX Energy und die envyze GmbH (ein Spin-Off der Cratos), die sich in der Region engagieren.
„Die Energiewende stellt uns alle vor große Herausforderungen. Um diese zu meistern, ist auch eine enge Verbindung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft notwendig“, so Christoph Mönchgesang, Referent der Unternehmenskommunikation von der e.dis, „daher unterstützen wir die Hochschule Stralsund und insbesondere das REGWA-Symposium bereits seit einigen Jahren gern.“
„Als der kommunale Energielieferant kooperieren wir schon seit Jahren auf dem Gebiet der anwendungsorientierten Forschung mit der Hochschule und sind gemeinsam Teil der HyPerformer-Region“, sagt Anselm Drescher, Geschäftsführer der Stadtwerke Stralsund, „das Symposium ist für uns eine kleine Institution geworden. Es legt Konzepte, Innovationen und Ideen aus der Region offen, die unsere Energiewelt von morgen mitgestalten werden.“
„Die regionale Zusammenarbeit ist der Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende. Das REGWA-Symposium bringt Expert*innen und Unternehmen aus der Region Vorpommern und darüber hinaus zusammen. Hier werden Projekte und Initiativen sichtbar und zeigen die gesteigerte Geschwindigkeit des Transformationsprozesses. Wir freuen uns, auch dieses Jahr wieder gemeinsam die Zukunft der Energiewende aktiv zu fördern und zu gestalten“, so Ole Heins von der envyze GmbH.
„Unser Fokus liegt auf der Entwicklung von Projekten für eine zentrale beziehungsweise dezentrale Versorgung mit grünem Wasserstoff“, so Peter Rößner, CEO der H2APEX, „mit dem IRES haben wir einen starken Partner, der in die gleiche Richtung denkt und mit der REGWA eine Bühne und ein Netzwerk, um gemeinsam verantwortungsvoll erneuerbare Energien voranzubringen“.
Deutsch-Polnische Konferenz am dritten Programm-Tag
Die REGWA bietet in diesem Jahr erstmals auch den Rahmen für eine deutsch-polnische Wasserstoffkonferenz, die am 15. November stattfindet. Sie bietet Möglichkeiten zum grenzüberschreitenden Austausch zu realisierten oder geplanten Wasserstoffprojekten in Polen und Deutschland.
Dennis Lüdke, der Koordinator der Wasserstoffregion Vorpommern-Rügen, wird auf der deutsch-polnischen Wasserstoffkonferenz die Entwicklungen und geplanten Wasserstoffprojekte im Landkreis vorstellen. Auch aus dem Landkreis Vorpommern-Greifwald wird die Wasserstoffkoordinatorin Henrike Knopf die aktuellen Planungen in der Nachbarregion präsentieren. Referent*innen aus dem polnischen Westpommern und dem brandenburgischen Uckermark-Barnim werden ebenfalls über den Stand des Transformationsprozesses auf dem Weg zu einer Wasserstoffwirtschaft in ihren Regionen berichten, erklärt Romy Sommer. Dieser grenzüberschreitende Austausch innerhalb der Pomerania-Region findet in Stralsund in dieser Form zum ersten Mal statt.
Die deutsch-polnische Wasserstoffkonferenz wird in Kooperation mit dem Informations- und Beratungsnetzwerk (IBN) Schwedt organisiert und simultan gedolmetscht.