Über 40 Auszubildende und Studierende aus Stralsund, Greifswald, Stettin (Polen) und Lahti (Finnland) kamen zusammen, um gemeinsam Ideen für Museen zu schmieden. Die Wirtschaftsakademie Nord und ihre Partner, die Hochschule Stralsund und die Universität Stettin, hatten zu diesem kreativen Wochenend-Event im Rahmen des EU-Projektes „BalticMuseums: LoveIT!“, eingeladen. „Es ist nach Events in Polen, Litauen und Schweden schon der vierte Hackathon in unserem Projekt ‚BalticMuseums: LoveIT!‘, aber der erste mit internationalen Teams. Die Studierenden unserer Hochschule im Team ‚Renewable Code‘ haben die Jury mit einem durchdachten Spiel über Käfer im Buchenwald überzeugt“, freut sich Michael Klotz, Professor an der Hochschule Stralsund. Das Thema war vom Müritzeum, dem Natur-Erlebnis-Zentrum in Waren (Müritz), gestellt worden, passend zur Ausstellung über den artenreichen Lebensraum alter Buchenwälder. „Die vielfältigen Ideen der jungen Leute waren unglaublich inspirierend, ich nehme sehr viele Anregungen mit zurück ins Museum,“ berichtet Dr. Mathias Küster, Leiter Ausstellung und Naturhistorische Landessammlungen im Müritzeum, begeistert vom ungewöhnlichen Veranstaltungsformat des Hackathons für Museen. Neben dem Müritzeum hatten auch das Deutsche Meeresmuseum, das Stralsund Museum, das Staatliche Museum Schwerin, das phanTECHNIKUM, das Pommersche Landesmuseum sowie das Kunstmuseum Schwaan Themen mitgebracht, die von den Auszubildenden und Studierenden in Prototypen für Spiele verwandelt wurden. Und das in kürzester Zeit: Getüftelt wurde innerhalb von 24 Stunden gemeinsam in einem großen Raum, nachdem Themen und Museen den Teams zu Veranstaltungsbeginn zugelost wurden. Viele Kreative kamen sogar ganz ohne Schlaf aus. Der Publikumspreis ging an ein Team der Universität Stettin, die den Croy-Teppich im Pommerschen Landesmuseum in ein erlebnisreiches Spiele-Konzept verwandelt haben.
Obwohl der Hackathon als Ideenwettbewerb angelegt ist, standen die Kooperation und das gemeinsame Lernen im Mittelpunkt. Studierende der Hochschule in Lahti, Finnland, unterstützten alle Teams mit ihrem Know-how in Augmented-Reality-Anwendungen. In kürzester Zeit wurde so zum Beispiel dem Raupenschlepper „Podeus“, einem Neuzugang des phanTECHNIKUMs in Wismar, digitales Leben eingehaucht. „Die Anregungen der Studierenden sind so vielfältig, wir wollen unbedingt weiter daran anknüpfen,“ beschreibt Gloria Janas, Mitarbeiterin der Presse-und Öffentlichkeitsarbeit des phanTECHNIKUMs, ihre Erlebnisse. In einem separaten Museumsworkshop beschlossen die Museen, mit der Hochschule Stralsund weiter zu kooperieren und das Thema „Digitalisierung in Museen“ gemeinsam voran zu treiben. Erster Ansatz ist, dass die sieben Museen aus Mecklenburg-Vorpommern in das Projekt „BalticMuseums: Love IT!“ als Berater und Nutzer der Projektergebnisse eingebunden werden.
In dem Projekt arbeiten neben der Hochschule Stralsund, der Wirtschaftsakademie Nord und der Universität Stettin bereits sechs Museen und IT-Experten aus fünf Ländern im südlichen Ostseeraum zusammen. Gemeinsam entwickeln sie ein Open-Source-System, das Museen in die Lage versetzen soll, in Eigenregie Apps zu erstellen und diese mit spielerischen Elementen auszustatten. Die Serie an Hackathon-Events sollte Ideen für dieses System liefern und viele davon stammen nun vom Hackathon in Greifswald und Studierenden aus Stralsund.
Das Projekt ‚BalticMuseums: LoveIT‘ wird ko-finanziert durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, im Programm Interreg Südliche Ostsee.