So familienfreundlich ist die HOST

Reauditierung für geschaffene Strukturen, Bestandsaufnahme und Planung weiterer Maßnahmen

Portraitaufnahme von Silke Krumrey in einem dunkelblauen Blaiser.
Silke Krumrey
Eine Familie, mit zwei Kindern, sitzt an einem Tisch, in einem hellen, lichtdurchfluteten Raum. Die Eltern trinken Kaffe und lächeln sich gegenseitig an.

Die Hochschule Stralsund (HOST) ist ein familienfreundlicher Arbeitgeber und Studienort. Das hat sie mit der jüngsten Zertifizierung, dem audit familienfreundliche Hochschule, abermals bestätigt bekommen. „Wir haben zum 8. Mal erfolgreich die Zertifizierung als familiengerechte Hochschule durchlaufen“, berichtet Silke Krumrey, Leiterin des Familiencenters, „damit wurde unsere langjährige Arbeit und nachhaltiges Engagement anerkannt“. Das hat an der HOST viele Gesichter, das Eltern-Kind-Zimmer, familienfreundliche Gremienzeiten, die individuelle Studienverlaufsplanung – vielfältig eben. Und das ist auch notwendig. „Es sind viele kleine Maßnahmen, die eine Hochschule familienfreundlich machen, entsprechend der verschiedenen Lebenswirklichkeiten und Bedarfe von Eltern oder beispielsweise auch pflegender Angehöriger“, erklärt Silke Krumrey, und es ist eine große: Diese Lebenswirklichkeiten zu sehen und zu respektieren. „Die Hochschule wünscht sich für ihre Mitarbeitenden und Studierenden ein guter Ort, einer der Vereinbarkeit zu sein. Davon profitiert der einzelne Mitarbeitende, aber auch die Hochschule als Ganzes: So können Eltern oder auch pflegende Angehörige mit Studienwunsch zu uns kommen und wir sind auch als Arbeitsgeber attraktiver für qualifizierte Fachkräfte", erklärt die Leiterin des Familiencenters. Mit ihren Bundesfreiwilligendienstleistenden und Unterstützung von Kolleg*innen stemmt sie die Koordinierung und das ehrgeizige Angebot, zu dem unter anderem die Bäumchenpflanzung für neue Kinder von Hochschulangehörigen beim "Kinder- und Bäumchenfest" und ein MINT-Camp in den Sommerferien gehören. 

Familienfreundliche Maßnahmen an der HOST

  • Verankerung des Bekenntnisses zu familienfreundlichen Studien- und Arbeitsbedingungen im Leitbild der Hochschule und im Hochschulentwicklungsplan
  • Familienfreundliche Gremien- und Sitzungszeiten
  • Sehr flexible Dienstvereinbarung zum ortsunabhängigen Arbeiten
  • Individuelle Studienverlaufsplanung und spezifische Regelungen in
  • Eltern-Kind-Zimmer mit IT-Arbeitsplatz und Spiel- bzw. Schlafmöglichkeiten für Kinder, sowie mobile Eltern-Kind-Zimmer in allen Fakultätsgebäuden.
  • Vielfältige gesundheitsfördernde Maßnahmen mit Anrechnung auf Arbeitszeitkonto und zur variablen Arbeitszeit den Prüfungs- und Studienordnungen für Studierende mit familiären Aufgaben
  • Bäumchenpflanzung für neue Kinder von Hochschulangehörigen beim „Kinder- und Bäumchenfest“
  • MINT-Camp in den Sommerferien für 'Hochschulkinder'
  • Eltern-Kind-Sport
  • Kinderlabor für Kitas / Grundschulen und an der Hochschule
  • Beratung zu allen Themen der Vereinbarkeit

Geschichte der Zertifizierung
Das erste Zertifikat hatte die HOST 2006 für einen Zeitraum von drei Jahren erhalten und wurde seitdem jedes weitere Mal rezertifiziert von der berufundfamilie Service GmbH, einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Familienfreundlichkeit ist im Leitbild der Hochschule verankert und gehört zu den wichtigsten Werten der Hochschule. Sie ist Teil der Hochschulphilosophie und -strategie. „In den letzten Jahren sind viele Strukturen geschaffen worden, die für Hochschulangehörige eine beständige und verlässliche Basis zur Vereinbarkeit von Studium oder Beruf und Familie darstellen", so die Leiterin des Centers an der HOST. Die HOST wolle eine dauerhafte familienfreundliche Kultur etablieren, die Chancengleichheit für Studierende und Beschäftigte mit und ohne familiäre Aufgaben fördert.

Ausblick – Was kommt als Nächstes?
Für die Reauditierung gibt die Hochschule auch eine Art Selbstverpflichtung ab, steckt sich konkrete Ziele für die kommende Zeit. Dazu gehört, die Vision zur familiengerechten Hochschule weiter zu präzisieren, aber auch ein gemeinsames Verständnis mit den Fakultäten zu entwickeln und konkrete weitere Maßnahmen abzuleiten. Auch bisherige Maßnahmen landen auf dem Prüfstand: Sind sie noch zeitgemäß, was muss bedarfsgerecht nachjustiert werden? - Das beginnt mit der liebevollen wie funktionalen Gestaltung des Eltern-Kind-Zimmers in Haus 3 und führt bis zu Regelungen zu Arbeitszeit und ortsunabhängigem Arbeiten. Ein großes Ziel: Diversität mitdenken. Das geht nicht ad hoc und wird damit beginnen, ein gemeinsames Begriffsverständnis zu Diversität zu erarbeiten. 

Charta „Familie in der Hochschule“
Seit der offiziellen Unterzeichnung der Charta "Familie in der Hochschule" im Juni 2015 ist die Hochschule Stralsund Mitglied im Verein Familie in der Hochschule. Beginnend mit dieser Selbstverpflichtung und dann dem Beitritt in den Verein erklären wir uns bereit, Vereinbarkeit von familiären Aufgaben mit Studium, Lehre, Forschung sowie wissenschaftsunterstützenden Tätigkeiten zu fördern. Zudem ist es ein Ziel, sich mit anderen Mitglieder-Hochschulen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu dieser Thematik auszutauschen. Hierzu engagiert sich die HOST in den Arbeitsgruppen „Kleine und spezialisierte Hochschulen“, „Pflege“, „Kommunikation“ sowie „Familiengerechte Studienbedingungen". „Wir möchten von guten Beispielen lernen und dem Thema Vereinbarkeit eine größere Präsenz in der Öffentlichkeit zukommen lassen", erklärt Silke Krumrey. Der Verein „Familie in der Hochschule“ wird unterstützt vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und wurde durch die Robert Bosch Stiftung gefördert.