Kooperationsmöglichkeiten in optischer Messtechnik der Spitzenklasse

An der Hochschule Stralsund wurde kürzlich ein hochleistungsfähiges faseroptisches Laserinterferometer in Betrieb genommen und am 18.5.2019 auf dem Campus-Tag der Öffentlichkeit vorgestellt. In den kommenden Monaten sollen erste Forschungsprojekte in Angriff genommen werden. Es bestehen exzellente Möglichkeiten für Kooperationsprojekte mit Industrie und anderen Forschungseinrichtungen.

Bei dem mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) angeschafften Messgerät handelt es sich um einen neuartigen Laserinterferometer-Typ eines US-amerikanischen Herstellers. Die Übergabe an die Fakultät für Maschinenbau erfolgte Anfang Mai durch den deutschen Vertriebspartner Polytec. Damit ist die Hochschule Stralsund derzeit die einzige Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern, die über diese Messtechnik der Spitzenklasse verfügt.
Künftig sollen mit diesem hochmodernen optischen Messsystem anspruchsvolle Forschungsprojekte zusammen mit institutionellen und industriellen Partnern realisiert werden. Jan-Christian Kuhr, Professor für Messtechnik und Physik an der Hochschule Stralsund, fordert daher mögliche Kooperationspartner ausdrücklich auf, ihre Projekte, Anforderungen und Ideen vorzustellen. „Die Möglichkeiten, mit optischer Messtechnik Dehnungs- oder Temperaturprofile zu erstellen sind enorm, damit setzen wir in Mecklenburg-Vorpommern ganz neue Maßstäbe in der Forschung“ ist sich Kuhr sicher. „Besonders wichtig ist, dass wir auch Dienstleistungen für die Industrie und andere institutionelle Partner anbieten können.“ Auch für Studierende an der Hochschule bietet das Laserinterferometer ausgezeichnete Möglichkeiten, im Rahmen von Forschungsprojekten modernste Messtechnik kennenzulernen und ihre Bachelor- oder Masterarbeiten zu schreiben.

Das Gerät ist Vertreter einer neuen Generation faseroptischer Sensoren, die auf der so genannten Rayleigh-Streuung basieren. Bisher konnten mechanische Komponenten wie Tragstrukturen, Rotorblätter oder Flugzeugflügel auf ihre Belastbarkeit oder Ermüdung hin mit so genannten Dehnungsmessstreifen und hohem Verkabelungsaufwand nur punktweise vermessen werden. Das neu beschaffte Laserinterferometer liefert stattdessen kontinuierliche Dehnungsprofile mit Auflösungen unter einem Zentimeter. Es benötigt hierfür lediglich eine handelsübliche und damit kostengünstige Glasfaser. Der große Vorteil der Nutzung dieses physikalischen Effektes ist die relativ große Signalintensität. Dadurch sind nicht nur sehr hohe Ortsauflösungen, sondern auch zeitaufgelöste Untersuchungen möglich. An jedem beliebigen Punkt der Faser können z.B. Schwingungen bis zu 50 Hz gemessen werden.

Außer Dehnungs- können auch Temperaturprofile mit hoher räumlicher Auflösung vermessen werden. Ein weiteres Anwendungsfeld kann daher das Thermomanagement von Elektrobatterien sein. Auch zur Überwachung von Beton-Tragstrukturen wie Brücken, Trägern und Fundamenten lässt sich das Interferometer einsetzen. Solche Strukturen können z.B. während eines Langzeitmonitorings auf die Bildung von Mikrorissen untersucht und damit frühzeitig Schäden erkannt werden. Mit der Anschaffung dieses hochwertigen Messgerätes baut die Hochschule Stralsund erneut ihren Status in der Spitzenforschung aus, und bietet gleichzeitig praktisch anwendbare, erstklassige Möglichkeiten zur Kooperation mit der Wirtschaft.

Bilddatei: Studierende führen während des Campustages Messversuche am Laserinterferometer durch.
Bildrechte: Hochschule Stralsund, Foto: Steven Pohl


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