Fragen Sie mal fünf Menschen aus Ihrem Umfeld, ob sie den Treibhausgas-Effekt erklären können, welches die Treibhausgase sind und wie die Summenformeln lauten …
Und dann fragen Sie die Schülerinnen aus unserem „Jugend forscht“-Projekt. Prof. Dr. Johannes Gulden, Leiter des Institutes für Regenerative EnergieSysteme (IRES), hat das gemacht. Er war der erste Referent auf den die 14- bis 17-Jährigen an der Hochschule Stralsund (HOST) getroffen sind und er hat gute Antworten bekommen – sogar bis hin zu CH4, der Summenformel von Methan.
Mit Begabung und Interesse an die Hochschule – schon als Schülerin
Das „Jugend-forscht“-Projekt ist in der 41. Kalenderwoche an der Hochschule gestartet, alle 14 Tage besuchen die Teilnehmenden die Hochschule – Es sind fünf Mädchen der neunten bis elften Klasse im Rahmen von Wahlpflichtkursen am Hansa-Gymnasium und dem Schulzentrum am Sund. Die Lehrerinnen der Mädchen haben deren Interesse und teilweise auch Begabungen vorab mit MINT- und Schulmarketing-Mitarbeiter Marian Petsch von der HOST besprochen. Er koordiniert das Programm für die Schülerinnen.
Für Frida Lahn vom Hansa Gymnasium ist es eine leichte Wahl gewesen. „Ich finde es interessant, neue Sachen zu lernen“, sagt die 16-Jährige. Sie sei sehr aufgeschlossen für verschiedenste neue Themen. Die werden den Schülerinnen wie in einer Art Ringvorlesung alle 14 Tage präsentiert. Das hatten Vertreter*innen aller drei Fakultäten so zusammen mit Marian Petsch abgestimmt. Frida Lahn sieht im Projekt auch eine gute Chance, sich in den Naturwissenschaften zu verbessern.
Nora Koch vom Schulzentrum am Sund ist mit ihren 14 Jahren die jüngste der Teilnehmerinnen. Als Teamleiterin des Formel 1-Teams ihrer Schule, MINT-Beauftragte und MINT-Camp-Teilnehmerin ist sie aber auf jeden Fall bereit für das Angebot der Hochschule.
Impulse für Themenfindung durch vertiefte Einblicke
Eröffnet werden verschiedene Bereiche der HOST und sogar darüber hinaus – nächstes Mal geht es weiter mit Martin Hayduk vom IRES zum Thema Wasserstoff, später lernen die Mädchen technische Details der Stadtbibliothek kennen, beim Aufbau der Technothek begleitet von der HOST.
„Eine Schwierigkeit bei Jugend forscht ist es, Themen zu finden“, sagt Marian Petsch, „und die besten Ideen kommen einem nicht, wenn man am Schreibtisch sitzt“.
Die HOST wird zur Wissenschafts-Influencerin für die Teilnehmerinnen.
So stellte eine von ihnen schon fest, dass die Einheit, in der Treibhausgase angegeben werden – ppm – wenn auch selten, aber auch in anderen „gängigen“ Zusammenhängen verwendet werden, für die Inhaltsstoffe von Cremes zum Beispiel. Ein Detailblick, der vielleicht schon ein Hinweis auf ihre Themenfindung sein könnte.
Freie Gestaltung für kreativen Spielraum
Die Mädchen können und sollen kreativ werden und sie wollen lernen. „Für uns sind solche Projekte eine Chance, neue Forschende hervorzubringen“, sagt Marian Petsch, „wir wollen das so frei wie möglich halten. Die Mädchen sollen ganz viel kennenlernen und bestenfalls ein Forschungsthema finden“.
Weshalb alles Mädchen sind, fragen Sie sich noch? – Kein Mädchen-MINT-Förderprojekt. Es ist ein Zufall! Und ein gutes Omen für den wissenschaftlichen Nachwuchs und potenzielle Studierende; sind doch sonst die eindeutig meisten Studierenden in MINT-Fächern männlich.