Am 25. Juni 2022, um 17 Uhr auf dem Ostseeflughafen in Barth ist es soweit: Das Baltic Racing-Team der Hochschule Stralsund stellt seinen neuen rein elektrisch angetriebenen Rennwagen, den TY22, den Sponsor*innen, Alumni sowie allen Interessierten vor. Neben der Enthüllung und Erläuterungen zum neuen Rennwagen ist auch ein Rahmenprogramm geplant, zu dem natürlich Testfahrten mit Rennwagen des Teams gehören sollen. Baltic Racing besteht aus fast 90 Student*innen aus allen Fakultäten der Hochschule, die tagtäglich motiviert zusammengearbeitet haben, um einen zuverlässigen, konkurrenzfähigen sowie einsatzbereiten Rennwagen zu produzieren. „Neben praktischen Erfahrungen, die hier einerseits im Bereich der Konstruktion und des Designs gesammelt werden können, wie aber auch neuen Erkenntnissen durch Verhandlungsgespräche mit Partnern, treibt uns alle die Leidenschaft für den Motorsport und Innovation an“, sagt Mitglied Erik Schmeißer.
Der Formula Student-Wettbewerb
Baltic Racing zählt seit seiner Gründung im Jahr 1999 an der Hochschule Stralsund als erstes Formula Student Team in Deutschland. Seitdem wird jede Saison, die im Wintersemester beginnt, ein Formelrennwagen freiwillig von motorsport-begeisterten Student*innen designt, konstruiert und schließlich nach vorgegebenem Regelwerk zusammengebaut, um an den Formula Student Events teilzunehmen und bestmögliche Ergebnisse nach Hause zu bringen. „Hierfür dürfen wir mit vielen Partnern aus ganz Deutschland zusammenarbeiten. Viele unserer Partner kommen jedoch aus der Region Mecklenburg-Vorpommern und insbesondere aus Stralsund“, erklärt Antonia Köhn für das Team.
Die Formula Student wurde im Jahr 1981 in den USA ins Leben gerufen. Mittlerweile ist die Formula Student ein internationaler Wettbewerb, bei dem studentische Rennteams aus der ganzen Welt mit ihren eigens konstruierten Prototypenrennwagen in verschiedenen Disziplinen gegeneinander antreten. Eins der größten Events dieser Art, die Formula Student Germany, findet seit 2006 am Hockenheimring in Deutschland statt und begeistert jährlich mehr als 110 Teams. „Bei den Events geht es allerdings nicht nur darum, das Auto zu fahren und die entsprechenden Disziplinen zu meistern, es werden auch statische Fähigkeiten der Studenten gefordert“, erklärt Moritz Ribič vom Racing-Team. Jedes Team müsse ein logisch funktionierendes Gesamtkonzept mit einem Engineering Design, Kostenbericht und Business-Plan vorlegen, erklärt Florian Irle weiter. Weitere Herausforderungen seien das Sponsoring, die Finanzplanung und das Projektmanagement selbst. Diese außerhochschulische Erfahrung, die nicht nur zeitintensiv, sondern auch praxisnah ist, wird durch Wirtschaft und Industrie honoriert. Heutzutage gibt es mehr als 500 Teams an Hochschulen und Universitäten, die sich jede Saison mit einem neuen Rennwagen in bis zu 13 internationalen Wettbewerben messen. „Die Formula Student ist jedoch nicht nur ein Hobby der Teammitglieder, sondern vor allem von der Motorsportindustrie hoch angesehen“, erklärt Mitglied Daniel Orth. Ross Brawn, der Anteil an fast allen sportlichen Erfolgen von Michael Schumacher in der Formel 1 hat, ist Schirmherr der Formula Student.
Finanzierung und Unterstützer:
„Da Baltic Racing ein freiwilliges Projekt ist, in dem jedes Mitglied, neben dem regulären Uni-Alltag, Zeit und Energie investiert, sind wir bis auf die Unterstützung der Hochschule, komplett selbst finanziert“, erläutert Hannes Lüder. „Regelmäßig fahren wir auf Messen und andere Events, um weiter Sponsoren und Unterstützer für das Team gewinnen zu können“, sagt Team-Mitglied Lene Neffgen. Dieses Jahr zählen Brunel, Altium, Fraunhofer IGP, kurtz ersa, segger sowie die Hochschule Stralsund zu den größten Sponsoren.