Großer Einsatz für die „kleine Formel 1“


Ein Team der Hochschule Stralsund entwickelt zum Jubiläum des internationalen Technologie-Wettbewerbs „Formel 1 in der Schule“ einen umweltfreundlichen Antrieb

„Formel 1 in der Schule“  ist ein multidisziplinärer, internationaler Technologie-Wett­bewerb, bei dem Schüler*innen einen Miniatur-Formel 1 Rennwagen am Computer entwickeln, fertigen und anschließend ins Rennen schicken. Zum zehnjährigen Jubiläum des Wettbewerbs erhielt die Hochschule Stralsund den Auftrag, statt des bisherigen Gasantriebes einen umweltfreundlicheren elektrischen Antrieb für die Miniatur-Rennwagen zu entwickeln.

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Seit zehn Jahren lockt der weltweit stattfindende Wettbewerb Schüler für den Bereich Technik. Wie bei der „richtigen“ Formel 1 beschäftigen sich die Teammitglieder dabei in verschiedensten Fachgebieten, von der Konstruktion über die Technologie, dem Marketing bis hin zur Präsentation des Rennwagens. Dafür entwerfen und fertigen Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 19 Jahren am Computer einen Miniatur-Rennwagen, fertigen diesen in 3D Frästechnik und lassen ihn auf einer 20 Meter langen Rennbahn starten. Wer es von den Landesmeisterschaften bis in den Bundeswettbewerb schafft, hat sogar Chancen auf die Teilnahme an den Weltmeisterschaften die parallel zu einem richtigen Formel 1 Rennen stattfinden.

Debatte um E-Mobilität hält Einzug in den Wettbewerb

Zum zehnjährigen Jubiläum des Wettbewerbs sollte im Zuge der allgemeinen Debatte um E-Mobilität auch für die bisher mit kleinen Gaskartuschen betriebenen Rennwagen ein neuer, elektrischer Antrieb gefunden werden.
Die drei mit der Aufgabe betrauten Studenten der Hochschule Stralsund ließen sich dabei nicht nur vom Thema Rennsport begeistern. „Ich finde es großartig, in Schülern das Interesse an der Wissenschaft zu wecken. Durch unser Projekt geht es nochmal einen Schritt weiter, weil ihnen mehr Wissen über die Elektrotechnik vermittelt wird“, hebt Tom Gellert hervor. Zusammen mit seinen Kollegen Florian Helms (für Motor und Energiequelle) sowie Sebastian Schade (für die Konstruktion) tüftelt er an der Herausforderung, auch mit einem elektrischen Antrieb die Rennwagen rasant werden zu lassen.

Der Weg zum Zukunftsmodell

Anders als beim raketenartigen Antrieb mit CO²-Gaskartuschen müssen bei dem umweltfreundlichen Elektroantrieb nämlich viel mehr physikalische Gesetze und technische Feinheiten beachtet werden. „Der Quasi-Raketenantrieb der bisherigen Rennwagen ist nicht das Zukunftsmodell“, ist sich Betreuer Dirk Hauschild von der Fakultät Elektrotechnik und Informatik der Hochschule sicher. „Wenn wir für den Antrieb von Fahrzeugen an E-Mobilität forschen, müssen wir auch für den Wettbewerb F1 in Schulen ökologisch sinnvolle Alternativen finden.“ Zusammen mit seinem Kollegen Sven Koenig leitet er das Projekt, mit dem zukünftig vielleicht weltweit Schülerteams Fahrzeuge für die Welt von morgen gestalten.

Zur Landesmeisterschaft M-V 2019 in Wismar ist der Prototyp des Antriebs erstmals vorgestellt worden.